Neda Hoveida ist 1973 in Isfahan, Iran geboren. Mit ihrem Abschluss als „Master of Art“ lehrt sie derzeit an der Universität Bosorgmehr Kunst. Ihr Schwerpunkt liegt auf den Medien Malerei und Zeichnung.
Neda Hoveida´s Bilder spiegeln die Perspektive iranischer Frauen wider, deren Leben sich zwischen Scharia und Universität, zwischen dem Wunsch nach Selbstbestimmtheit und den Blicken der Sittenwächter abspielt. Mit ihren Bildern möchte sie die Wirklichkeit und die Position von Frauen in der iranischen Gesellschaft aufzeigen. Sie spiegeln die Widersprüchlichkeit zwischen den von dem von der Regierung indoktrinierten Gedankengut und dem Denken von Frauen wider, die sich den Wertmaßstäben der Regierung zu entziehen versuchen.
Neda Hoveida´s Arbeiten zeigen sich stilistisch in einer stark variierenden Bandbreite. Inhaltlich konfrontieren sie mit einer Realität, die für unseren westlich geprägten Blick schockierend ist. Für dortige Verhältnisse ist diese Realität, Alltag – Frauen-Alltag.
Ob mit grobem Pinsel- oder leichtem Kohlestrich, Neda Hoveida fängt eine sehr weibliche Gegenwart ein, die sich zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit bewegt. Die Farben ihrer Bilder sind meist kräftig, manchmal auch zart, andere wiederum dunkel bis düster.
Während einige ihrer Bilder mit ihrer klaren Linienführung und ihrer farbigen Flächigkeit Perspektive auflösen, bewegen sich andere Bilder an der Grenze zur Abstraktheit, bleiben aber doch gegenständlich und immer zugänglich.
So treten aus der Farbigkeit einzelne Strukturen hervor, Körper oder Gegenstände werden erst diffus, dann immer konkreter deutlich. Einzelheiten lösen sich aus dunklen Farbflächen, lassen erahnen, dann vielleicht gewiss werden und berühren die Betrachter mit ihrer Abgründigkeit.
Neda Hoveidas Ausstellung mit dem Titel: „Keiner wusste…“ schont die Betrachter nur selten, denn auch Bilder, die mit ihren hellen zarten Farben auf den ersten Blick zwar etwas Leichtes vermitteln, stehen inhaltlich in einem großen Kontrast zu dieser heiteren Farbigkeit. Was dort zu sehen ist, ist bedrückend und konfrontativ, dabei aber sehr kraftvoll und zornig.
Da sie im Iran mit erheblichen Repressionen zu rechnen hat, ist es Neda Hoveida nicht möglich ihre Bilder in ihrer Heimat auszustellen.
Fotos: Petra Paasch
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