Im Grenzbereich zwischen Malerei und Fotografie bewegt sich der Ebstorfer Künstler Michael Heinrich. Ein Teil seiner fotorealistischen Ölgemälde wird ab nächsten Freitag in der KUNSTkammer in Gartow ausgestellt.
"Malerei und Fotografie befinden sich im Laufe meiner
künstlerischen Laufbahn immer in unmittelbarer Nachbarschaft.
Ästhetische Kriterien entwickelten sich für mich nicht zuletzt durch
eine ständige Beschäftigung mit der Geschichte von Produktion und
Rezeption von Bildern in unserer abendländischen Kultur," so Michael Heinrich über seine Arbeit.
In Gartow stellt er Gemälde im Format 50 x 70 cm aus, die hauptsächlich aufgrund von Zeitungsfotos entstanden sind. Bei der Auswahl der Vorlagen entscheidet sich Heinrich dabei oft für Bilder, die ein
Ereignis dokumentieren, Teil einer Geschichte sind oder selbst eine
eigene außergewöhnliche Geschichte haben.
"Die Bilder haben häufig einen Weg
hinter sich - von ihrem teilweise weit zurück liegenden Ursprung über
Veränderungen durch unzählige Reproduktionen bis sie schließlich durch meine Hand über einzelne Pinselstriche auf einer Leinwand landen," so Heinrich. "Dieser Weg einer Transformation vom Massenmedium ins "Auratische" der
Malerei interessiert mich."
Dementsprechen entsprechen Heinrichs Vorlagen Grenzbereichen der Fotografie. Der Grenzbereich kann technischer Natur sein wie z.B. Unschärfe oder Überbelichtung. Er kann aber auch beim Objektivitätsanspruch einer Fotografie und ihrem Gegenteil - der Einflussnahme und Manipulation - liegen. Das Einzelbild einer Filmsequenz, also der Sekundenbruchteil im Fluss bewegter Bilder zählt ebenso dazu.
Die Vernissage zur Ausstellung findet am Freitag, dem 20. Juni um 20.00 Uhr in der KUNSTkammer mit einer kleinen Lesung des Künstlers statt. Vom 21. Juni bis zum 25. Juli ist die Ausstellung jeweils Freitags von 16 - 19 Uhr, Samstags von 10 - 14 Uhr und Sonntags von 11 - 13 Uhr geöffnet.
Foto: Titelbild der Ausstellungs-Ankündigung des WWK