Auf neuen Wegen zu einer erfolgreichen Region

Höchst ambitioniert ist das Projekt, mit dem sich die Grüne Werkstatt bei dem Förderprogramm "WIR - Wandel durch Innovation " beworben hat. Die erste Runde hat der Verein kürzlich erfolgreich absolviert: es gibt 250 000 Euro für die Entwicklung des Konzepts.

Das von der Grünen Werkstatt e.V. (GWW) im Förderprogramm "Programms WIR - Wandel durch Innovation" eingereichte Projekt umfasst so ziemlich alle Facetten, die Regionalentwicklung haben kann: Innovative Lösungen, neue Geschäftsmodelle, neue Produkte, neue Kooperationen ... und anderes. All dies soll mit Unterstützung des Bundes-Förderprogramms entwickelt werden. Kürzlich schaffte es dieses Projekt in die zweite Runde, die mit 250 000 Euro dotiert ist.

Ungewöhnlich ist die Zusammensetzung des neuen Netzwerks. Lüchow-Dannenberg ist darin die einzige Region aus Niedersachsen. Die anderen vorgesehenen Kooperationspartner kommen aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt: Unterstützungsbereitschaft haben bisher das Gründerzentrum Altmark in Stendal, das TGZ Technologie- und Gewerbezentrum Prignitz in Wittenberge, die Regionalentwicklung des Landkreises Ludwigslust-Parchim sowie das Netzwerk der Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern (Kreative MV) signalisiert.

Nun hat die Grüne Werkstatt gemeinsam mit den Kooperationspartnern neun Monate Zeit, ein regionales Innovationskonzept zu entwickeln. Zunächst wird es dabei um die Analyse der Stärken und Schwächen gehen, bevor dann Strategien erarbeitet werden, wie sich die Region(en) durch  Forschung, Entwicklung und Innovation positiv weiterentwickeln können. 

Nach den Vorstellungen des Ministeriums soll die Konzeptphase mit hoher organisatorischer und methodischer Expertise durchgeführt werden, damit eine umfassende Bearbeitung der Aufgaben möglich wird. "Hierfür ist ausgewiesene Expertise, z. B. aus dem Bereich der Strategie- und Innovationsberatung, einzubeziehen", heißt es in der Ausschreibung zum Förderprogramm. Noch ist nichts dazu bekannt, wie diese Anforderung realisiert werden soll.

"Neue Arbeit – Neue Wege – Neue Wohnformen"

Drei Themen sind es, mit denen sich das im Aufbau befindliche Netzwerk intensiv beschäftigen will. "Wir planen ein strategisches Bündnis mit Partnern aus der Region, die gemeinsam einen Strukturwandel durch nachhaltige Entwicklung anstreben," so Daniela Weinand, Gründungsmitglied der GWW und federführende Autorin des erfolgreichen Antragskonzepts. "Die Themen Arbeit, Mobilität und Wohnen stehen dabei im Mittelpunkt unserer Konzeptes."  Ein Strukturwandel muss sich nach den Vorstellungen der GWW an der Nachhaltigkeit der drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziale Gerechtigkeit messen lassen.

Was konkret im Projekt entwickelt werden soll, ist heute noch unbestimmt. "Das wollen wir ja in der Konzeptionsphase gemeinsam mit den Partnern erst erarbeiten," so Weinand. "Wir können mit herkömmlichen Entwicklungsvorstellungen wie Industrie, Hochschulen oder Autobahnen nicht arbeiten sondern müssen Struktur - und Regionalentwicklung neu zu definieren."

Themen wie die Schaffung attraktiven (und günstigen) Wohnraums, neue Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr oder den Aufbau weiterer Arbeitsmöglichkeiten für Freiberufler (Coworking spaces) stehen ebenso auf der Agenda wie die bundesweite Recherche nach neuen Ansätzen und deren Übertragbarkeit.

Wenn es gelingt, in neun Monaten ein überzeugendes Umsetzungskonzept abzuliefern, dann winken für die weitere Umsetzung max. acht Millionen Euro.

Bild von Pexels auf Pixabay: Mehr als Bioenergie und Windkraft soll es schon sein, was die Region nach vorne bringt. Ein Kooperationsbündnis unter Federführung der Grünen Werkstatt Wendland plant ein ehrgeiziges Konzept für eine nachhaltige Regionalentwicklung. 



2020-06-03 ; von Angelika Blank (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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