Rund 100 000 Setzfische des an der Mittelelbe bisher ausgestorbenen Fischart "Nordseeschnäpel" wird die Biosphärenreservatsverwaltung nächste Woche bei Hitzacker aussetzen. Dieser Neubesatz soll die Wiederansiedlung des seltenen Fisches in der Elbe sichern, die vergangenes Jahr bei Bleckede bereits begonnen wurde.
Bei dem Nordseeschnäpel handelt es sich nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EUum eine besonders streng geschützte Fischart, die ehemals in vielen großen Flüssen vorkam. Der Schnäpel lebt die überwiegende Zeit des Jahres im Gebiet der Flussmündungen im Wattenmeer. Zum Laichen wandert er schließlich die Flüsse hinauf und war deshalb in früheren Zeiten regelmäßig in der Elbe anzutreffen.
Nach einem rasanten Bestandsrückgang galt die Art seit etwa den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in der Bundesrepublik als ausgestorben. Aus einem Fließgewässer im dänischen Grenzgebiet konnte der Schnäpel erfolgreich nachgezogen und vermehrt werden.
Die Biosphärenreservatsverwaltung wird am 11. Mai 2011 etwa 100.000 Setzfische von einem Fischzuchtbetrieb aus Kiel erhalten und in drei Altarme der Elbe bei Tießau, der Kläranlage Hitzacker und Wussegel in die Natur entlassen. Diese Maßnahme dient der Stützung des Fischbestands, der bereits im letzten Jahr mit dem Aussetzen von ca. 42.000 Jungfischen bei Bleckede und Radegast begründet wurde.
Das Vorhaben wird aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz finanziert.
Wann: 11. Mai 2011, 11.00 Uhr
Wo: Kläranlage Hitzacker (ca. 2 km westlich Hitzacker an der Elbuferstraße Richtung Tießau)