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Beteiligungsgesellschaft steigt in Elbe-Jeetzel-Klinik ein

Die Dannenberger Elbe-Jeetzel-Klinik wird wieder einmal verkauft. Dieses Mal beabsichtigt eine Beteiligungsgesellschaft, die Capiton AG, in die Klinik GmbH einzusteigen, wie ein Sprecher des Unternehmens am Montag mitteilte.  ERGÄNZUNG.

Die capiton AG („capiton“), eine eigentümergeführte Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Berlin, beabsichtigt den Erwerb der Elbe-Jeetzel-Klinik Dannenberg GmbH.  Der Kaufvertrag ist zwar schon unterschrieben, aber "wir sind noch nicht an dem Punkt, an dem wir kommunizieren können, dass der Erwerb vollzogen ist,"so ein Sprecher von capiton.

Das Bundeskartellamt soll dem Verkauf bereits zugestimmt haben, so dass eine der Bedingungen für den endgültigen Kaufabschluss inzwischen erfüllt ist. Nach Aussagen von capiton soll der Klinikstandort Dannenberg weiter gestärkt werden. "capiton schätzt die Ausrichtung der Elbe-Jeetzel-Klinik als regionales Gesundheitszentrum, das eine zentrale Rolle für die medizinische Versorgung von Patienten im Landkreis Lüchow-Dannenberg einnimmt," heißt es in der Mitteilung. 

Die bisherigen Eigentümer und Klinikleiter sollen demnach beteiligt bleiben und die Klinik weiter führen. "Somit wird für Patienten, Mitarbeiter und Kooperationspartner Kontinuität gewahrt," verspricht capiton. Das medizinische Angebot für die Region solle weiter gefestigt werden. Der bestehende Versorgungsauftrag für die Region bleibe im Falle des Erwerbs vollständig erfüllt.

Ob dieses Versprechen tatsächlich eingelöst wird, bezweifelt Rainer Bobsin, der sich seit Jahren mit derartigen Beteiligungsgesellschaften beschäftigt. In seinem Buch "Finanzinvestoren in der Gesundheitsversorgung in Deutschland, 20 Jahre Private Equity – Eine Bestandsaufnahme," hat er das gehäufte Auftreten von Private Equity-Gesellschaften (Privatbeteilungs-Gesellschaften) und ihre Auswirkungen im Gesundheitsbereich ausführlich analysiert.  "Ich vermute, dass Capiton einen Arztpraxenkonzern aufbauen möchte, wobei die Klinik als gesetzlich vorgeschriebenes Trägerkrankenhaus dienen soll." Der Capiton-Sprecher bestätigt diese Absicht nicht. Wenn der Abschluss des Erwerbs vollständig vollzogen sei, werde man die Öffentlichkeit weiter informieren, hieß es dazu lapidar.

Übrigens: Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat bereits 2019 unter dem Titel "Private Equity im Gesundheitssektor" recht unterschiedliche Einschätzungen zu den Auswirkungen von Beteiligungsgesellschaften dokumentiert.

ERGÄNZUNG:
Landrätin Dagmar Schulz ist es wichtig, dass ein Modell für eine Trägerschaft erhalten bzw. entwickelt wird, dass dem vertraglich vereinbarten Versorgungsauftrag vllt ollständig gerecht wird. "Es müssen aber auch Rahmenbedingungen sichergestellt werden, dass die Rahmenbedingungen für die tägliche Arbeit tragfähig sind.

"Darüber hinaus fehlen Informationen, die es möglich machen, die Sachlage bewerten zu können," so Schulz im Gespräch mit wnet. "Spekulationen helfen da nicht weiter. Es weiß im Moment ja niemand, was weiter passieren wird."





2021-11-29 ; von Angelika Blank (text),
in 29451 Dannenberg (Elbe), Deutschland

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