Vergangene Woche sorgte die Bürgerinitiative Umweltschutz mit der Vermutung für Unruhe, dass 233 Atommüllfässer aus Gorleben "verschwunden" seien. Die BGZ gab nun Auskunft, wo die Fässer sind.
1309 Fässer mit schwach- und mittelaktivem Müll sollen nach Ansicht der Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) vergangenes Jahr aus dem Abfalllager abtransport worden sein. Eine Anfrage der Grünen im Nordrhein-Westfälischen Landtag ließ die BI jedoch aufhorchen: " Demnach wurden 1181 Fässer insgesamt nach Jülich und schließlich nach Ahaus gebr acht," bezieht sich die BI auf eine Aussage des NRW-Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann.
Die BI wunderte sich, wo die fehlenden 233 Fässer geblieben sind, vermutete, dass sie verschwunden sind. Am Montag klärte ein Sprecher der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) die Angelegenheit auf.
Nach Auskunft der (BGZ) wurden von den 1309 im Abfalllager zwischengelagerten Fässern 1241 zur Konditionierung in Duisburg und Jülich bereits im vergangenen Jahr abtransportiert. Diese Fässer hatten eine Lagergenehmigung bis zum 13.6.2019. 68 Fässer mit einer unbefristeten Lagergenehmigung stehen noch im Zwischenlager Gorleben, sind allerdings in die benachbarte Lagergasse B umgestellt worden, wie die BGZ mitteilte. "Bei diesen 68 Fässern hat es keine Befunde auf Rostschäden gegeben," betonte Burghard Rosen, Sprecher der BGZ.
Nach einem Bericht der Transportfirma GNS wurden die 1241 ausgelagerten Fässern wie folgt verteilt:
- 106 Fässer wurden in Duisburg konditioniert (für die Endlagerung verpackt) und dann in dezentrale Zwischenlager abgegeben worden
- 587 Fässer sind zur Konditionierung nach Jülich gegangen
- 488 Fässer wurden zur Aufbewahrung nach Ahaus gebracht und warten dort auf die Konditionierung
- 60 Fässer wurden von der Transportfirma GNS an verschiedene Standorte gebracht
Wie Rosen betonte, gibt es nach dem Abfallfluss-, Verfolgungs- und Produkt-Kontrollsystem (AVK) eine lückenlose Dokumentation über den Verbleib der Atomfässer, die von der GNS in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Aufsichtsbehörden geführt wird.
Foto | GNS: Aus dem Zwischenlager in Gorleben sollen 233 Atommüllfässer "verschwunden" sein - vermutete die BI.