Ein Brand in einem Lüneburger Wohnheim für Behinderte kostete am späten Donnerstag Abend ein Menschenleben. Ein 68-jähriger Hausbewohner konnte nur noch tot aus dem brennenden Haus geborgen.
Zeugen hatten das Feuer im ausgebauten Dachgeschoß des Hauses gegen 22.15 Uhr entdeckt und sofort Feuerwehr und Polizei informiert. Die Betreuerin, die sich im Haus aufhielt, hatte das Feuer ebenfalls bemerkt und informierte die Bewohner. Durch die kurze Zeit später eintreffende Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte wurde das gesamte Haus evakuiert. Bei der Rettung spielten sich zum Teil dramatische Szenen ab: Eine Bewohnerin einer Dachgeschoßwohnung hatte sich durch ein Fenster auf das Dach begeben und konnte nur mit Hilfe einer Leiter vom Dach gerettet werden. Eine weitere wurde aus ihrer Dachgeschoßwohnung durch die Feuerwehr mit einer Drehleiter aus ihrer Wohnung gerettet.
Insgesamt 42 Personen hielten sich zum Zeitpunkt des Brandes in dem Gebäude auf. 37 Personen wurden vorübergehend in einem nahegelegenem Seniorenzentrum untergebracht. Drei Bewohner, die Betreuerin und ein Feuerwehrmann mußten mit Rauchgasvergiftung ins
Städtische Klinikum gebracht werden. Ein 47-Jähriger wurde zunächst vermißt, aber später bei einem Bekannten angetroffen.
Für einen 68-jährigen Bewohner kam aber jede Hilfe zu spät. Er konnte nur noch tot aus dem Haus geborgen werden.
Das Dachgeschoß brannte vollständig aus. Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen cirka 500.000 Euro. Mit 90 Mann hatten die Feuerwehren Lüneburg Mitte und Süd an der Rettung und Brandlöschung gearbeitet. Insgesamt 15 Rettungswagen und der leitende Notarzt waren
vor Ort. Zur Betreuung wurden zwei Notfallseelsorger informiert. Beamte der Verhandlungsgruppe der Polizei übernahm die Betreuung der evakuierten Bewohner.
Die am Freitag abgeschlossenen Brandermittlungen ergaben als Brandursache einen technischen Defekt an einem Radio in einer der Dachgeschoßwohnungen.
Foto: Polizei Lüneburg