Thema: fähre

Neu Darchau: Keine Brücke, keine Fähre!

Seit gut zwei Wochen ist der Fährverkehr zwischen Darchau und Neu Darchau ({{tpl:gmap |ort=darchau }}) eingestellt. Fähre „Tanja“, die sonst mit der Zuverlässigkeit eines Uhrwerks Fahrzeuge und Personen von hüben nach drüben schippert, liegt in Lauenburg auf der Werft zum routinemäßigen Technik-Check. Ein Ersatz wäre für die Gemeinde, die die Fährlinie betreibt, viel zu teuer geworden.

Mitten in diese Zeit platzt platzt nun die Nachricht, dass das Bundesverwaltungsgericht die Beschwerde des Landkreises Lüneburg gegen die Nichtzulassung der Revision im Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg zurückgewiesen hat. Das Lüneburger OVG hatte im vergangenen Sommer Klägern Recht gegeben, die moniert hatten, dass der Landkreis Lüneburg ungeniert auf dem Gebiet von Lüchow-Dannenberg geplant hatte, darunter auch die heftig umstrittene Brückenzufahrt mitten durch Neu Darchau. Dies sei nicht zulässig gewesen, so das Gericht damals. Es hob den Planfeststellungsbeschluss auf und ließ eine Revision ausdrücklich nicht zu. Die Klage gegen diese Nichtzulassung folgte prompt – und wurde vom Bundesverwaltungsgericht jetzt abgewiesen.

Um den Brückenbau voranzubringen, hatte der Kreis Lüneburg bereits parallel zum Verfahren in Leipzig Gespräche mit dem Landkreis Lüchow-Dannenberg geführt und schon Anfang des Jahres eine Planung vorgelegt, der auch der Rat der Gemeinde Neu Darchau und schließlich auch der Kreistag zustimmen mochten: Statt – wie vom Kreis Lüneburg zunächst vorgesehen – die Zufahrt zur Elbbrücke durch den Ort verlaufen zu lassen, sahen die neuen Planungen eine auf Ständern gebaute Ortsumgehung um Katemin herum vor.

Doch auch diese Planung ist mittlerweile hinfällig: Auf eine Anfrage der Grünen antwortete der Landtag in Hannover, dass ein solcher Neubau einer Straße mit den Regularien des Biosphärenreservats nicht vereinbar und die Brückenzufahrt so nicht zu realisieren sei.

So weit entfernt von einer Elbbrücke wie im Moment war man also schon lange nicht mehr. Jürgen Krumböhmer, Erster Kreisrat in Lüneburg, gibt inzwischen zu, dass es bis zur Realisierung der Brücke noch ein weiter Weg ist. Wenn es dazu überhaupt noch kommt: Schon jetzt wird das Bauvorhaben auf rund 40 Millionen Euro geschätzt. Zwar gäbe es, laut Krumböhmer, Zusagen über Finanzhilfen aus EU- und Bundesmitteln – das geäußerte Interesse Niedersachsens spiegelt sich aber offenbar nicht in positiven Aussagen über den vom Land zu tragenden finanziellen Anteil wider.

Fotos: Andreas Conradt




2008-05-27 ; von Andreas Conradt (autor),

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