Thema: endlagersuche

BUND beteiligt sich an Endlagerkommission

Als einziger Umweltverband konnte sich bisher der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) dazu entschließen, sich an der Endlagerkommission zu beteiligen. Bei anderen gorlebenkritischen Initiativen stößt das auf Kritik.

Der BUND hatte bei einem Treffen seiner Verbandsgremien an diesem Wochenende die Teilnahme an der Atommüll-Endlager-Kommission beschlossen. Vorgesehen ist die Entsendung des stellvertretenden BUND-Vorstandsvorsitzenden Klaus Brunsmeier. Die Entscheidung wurde nach intensiver Debatte am Samstag auf einer Sitzung des BUND-Gesamtrats mit großer Mehrheit gefällt.

"Wir stellen uns der Verantwortung für die weiterhin ungelöste Atommülllagerfrage. Wir wollen durch aktive Mitarbeit in der Kommission daran mitwirken, dass es eine schnelle Überarbeitung des Standortauswahlgesetzes gibt. In Gang kommen muss endlich auch eine intensive gesellschaftliche Debatte über ein geeignetes Suchverfahren nach einem Atommüllendlager", erklärte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. " Eine Sonderrolle für Gorleben darf es nicht geben, dieser völlig ungeeignete Standort muss aus dem Suchprozess ausscheiden," setzte Weiger sich jedoch auch für eine Überprüfung des Standortauswahlgesetzes ein. Das Verfahren müsse nun vom Kopf auf die Füße gestellt werden, so Weiger.

Auch nach der Entsendung seines Vertreters in die Endlager-Kommission sehe der BUND das Standortauswahlgesetz jedoch weiterhin kritisch. Das darin vorgesehene Verfahren zur Endlagersuche werde der Problemlage nicht gerecht, sagte der BUND-Vorsitzende. Es seien nicht alle Bedingungen der Umweltverbände und Anti-Atom-Initiativen für eine Mitarbeit in der Kommission erfüllt worden.

Weiger: "Sowohl Umweltministerin Barbara Hendricks wie auch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages haben inzwischen erste wichtige Forderungen der Umweltverbände aufgegriffen. Deshalb will der BUND die Chance für einen Neustart in der Endlagersuche wahrnehmen und sich an der Kommissionsarbeit beteiligen. Es muss jetzt darum gehen, aus einem politischen Konsens über den Neubeginn bei der Suche nach einem Atommülllager einen gesellschaftlichen Konsens zu machen."

BI Lüchow-Dannenberg: Alleingang von BUND

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) bedauert diesen Schritt, "mit dem der BUND von der gemeinsamen politischen Einschätzung abweicht, dass das bisherige Standortauswahlgesetz (StandAG) keine ausreichende Basis für eine Zusammenarbeit in der Atommüllfrage bietet," heißt es in einer Mitteilung der BI.

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: "So lange an Gorleben festgehalten wird, wird das tiefe Misstrauen in einen ehrlichen Neustart der Endlagersuche nicht zerstreut, auch wenn nun doch ein Umweltverband einen Platz in der Kommission einnimmt. Es geht den Gorleben-Befürwortern in der Industrie und in der Politik um eine nachträgliche Akzeptanzbeschaffung und nicht um einen ehrlichen Neubeginn bei der Atommülllagerung."





2014-04-14 ; von pm (autor), asb (autor),
in Gorleben, Deutschland

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