Zwei Streuobstwiesen auf dem Höhbeck wurden von der Naturschutzorganisation kürzlich als zwei der schönsten in Niedersachsen ausgezeichnet. Mehr als 300 Obstbäume locken hier alljährlich Bienen und andere Genusssüchtige.
Bei den Vereinen/Verbänden gewann der BUND Lüchow-Dannenberg mit seiner Streuobstwiese bei Pevestorf. Den zweiten Platz in der Kategorie Privatpersonen erzielten Frank und Kirstin Wiegmann mit ihrer Obstwiese nahe der Schwedenschanze. Mit Anerkennungen einer weiteren Streuobstwiese in Pevestorf und einer in Holtorf zeichnet sich die Region auf und um den Höhbeck, als Hochburg innerhalb Niedersachsens in Sachen Kulturlandschaft Streuobstwiese aus.
Auf der rund 3,5 ha großen leicht hügeligen BUND-Streuobstwiese stehen weit über 300 Obstbäume. Äpfel mit rund 40 Sorten dominieren den Bestand. Hinzu kommen Kirschen, Birnen und Pflaumen vorwiegend als Halbstamm aber auch einige als Hochstamm. Seit etwa 6 Jahren werden jährliche Neuanpflanzungen durchgeführt, bevorzugt alte Obstsorten als Hochstamm.
Zahlreiche Helferinnen und Helfer pflegen die Bäume und die Fläche und legen dabei besonderen Wert auf Natur- und Artenschutz. So wird z.B. der sonnenexponierte Südhang mit seinen sehr geringen Baumbestand weiter schrittweise ausgelichtet, um die Trockenrasenvegetation zu fördern. Auf der Obstwiese wurden über 30 Pflanzenarten der „Roten Liste“ nachgewiesen. Auch die Tierwelt ist hier bemerkenswert. Die Obstwiese ist seit zwei Jahren in ein kreisweites Fledermausprojekt eingebunden. Neben den natürlichen Baumhöhlen wurden Fledermauskästen aufgehängt und werden regelmäßig kontrolliert. Laub- und Moorfrösche, Ringelnattern, Wildbienen, Baumweißlinge und Weinbergschnecken sind hier häufig zu entdecken und zählen somit zu den Symboltieren.
Die BUND-Obstwiese ist über den Bio-Streuobstverein zertifiziert und integriert in das Projekt „Route der alten Obstsorten im Wendland “ (Natur erleben - Kultur bewahren). Ein Ruheplatz und Informationstafeln am Eingangsbereich bieten manch einem Wanderer ein zusätzliches Erlebnis.
Die Preisträger erhielten je einen Gutschein, um Werkzeuge, Pflanzen und Materialien für die weitere Arbeit auf den Wiesen zu beschaffen. Außerdem bekamen alle Ausgezeichneten ein Exemplar des druckfrischen Obstsorten-Ratgebers für Niedersachsen und Bremen „Alte Obstsorten neu entdeckt“.
Den Wettbewerb veranstaltete der BUND im Rahmen des Projekts „Streuobstwiesen-Kataster“. Es vernetzt die Streuobstwiesen-Akteure in Niedersachsen und hat unter www.streuobstwiesen-niedersachsen.de eine landesweite Informationsplattform zum Thema geschaffen. Gefördert wird das Projekt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.
Foto / Klaus Mayhack: Streuobstwiesen sorgen auf dem Höhbeck für besonders prächtige Frühlingsfarben - und später im Jahr für reichlichen Erntesegen.