„Das Desaster im Versuchsendlager Asse hat vielen Menschen noch einmal vor Augen geführt, dass der täglich wachsende Atommüllberg nicht sicher über Jahrtausende zu lagern ist“, so Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Initiative X-tausendmal quer. „Die Verantwortlichen haben die Lagerung von Atommüll nicht im Griff. Deshalb sind unsere Proteste
nötiger denn je. Diejenigen, die von der Atomkraftnutzung profitieren und sie propagieren, tragen nichts zur Lösung der von ihnen geschaffenen Probleme bei. Wer angesichts des Asse-Skandals und des ungeeigneten Salzstocks in Gorleben jetzt einfach zur Tagesordnung übergehen will und sogar über Laufzeitverlängerungen für die Atomkraftwerke nachdenkt, verhält sich wie ein Pilot, der ein Flugzeug startet, obwohl er weiß, dass es am Ziel keine Landebahn gibt.“
In der Zeit zwischen dem 7. bis 10. November sollen weitere elf Castor-Behälter mit hochradioaktivem heißem Atommüll in einer oberirdischen Leichtbauhalle in Gorleben eingelagert werden. „Die Haltbarkeit eines Castor-Behälters beträgt höchstens 40 Jahre. Die Halbwertszeit von Plutonium 24.000 Jahre“, so Stay.
Die Initiative X-tausendmal quer ist an der Vorbereitung der Großdemonstration am 8.11. in Gorleben beteiligt und plant für den 9. und 10.11. große Blockadeaktionen auf der Transportstrecke. Jochen Stay: „Wir wollen mit unseren Protesten ein deutliches Zeichen setzen: Wer Atommüll nicht sicher lagern kann, darf auch keine Atomkraftwerke betreiben.“
Die Atomkraftgegner setzen bei den Aktionen nicht auf Eskalation: „Nicht die Polizei ist unser Gegner“, betont Stay, „sondern Energiekonzerne und Politiker, die nur an ihre eigene Interessen auf Kosten der kommenden Generationen denken.“
Foto: Timo Vogt/randbild - Inzwischen sind 80 Behälter mit mittel- und hochradioaktivem Müll im (oberirdischen) Zwischenlager angekommen. Mit dem Transport im November 2008 werden es dann 91 Castorbehälter sein, die in Gorleben lagern.