An einem der 2003 eingelagerten Castor-Behälter mit Glaskokillen musste ein Druckschalter ausgetauscht werden. Wie die Betreibergesellschaft GNS mitteilte, sei dies erforderlich geworden, weil die Selbstüberwachung einen Defekt anzeigte. Nicht nur für die Linken ist diese Mitteilung Anlass zur Besorgnis.
Der Druckschalter ist Teil des Behälterüberwachungssystems und kontrolliert den zur Überwachung der Dichtheit der Behälter aufgebrachten Druck zwischen dem Primär- und dem Sekundärdeckel des Doppelbarrierensystems eines Zwischenlagerbehälters. Mit Hilfe eines Referenzdrucks wird zusätzlich die Funktionsfähigkeit des Druckschalters selbst überwacht, um diesen bei einem Defekt ersetzen zu können.
Wie die GNS mitteilte, wurde der Behälter nach erfolgter Anzeige dieses Druckschalterdefekts in den Wartungsraum des Zwischenlagers gebracht. Der Austausch des Druckschalters und die im Anschluss daran durchzuführenden Prüfungen erfolgten im Beisein von Sachverständigen der Aufsichtsbehörde. Nach Abschluss der Arbeiten sei der Behälter wieder zu seinem Stellplatz gebracht und an das Behälterüberwachungssystem angeschlossen worden. Dabei betont die GNS, dass die Dichtheit des Behälters zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt gewesen sei.
Die Fraktion DIE LINKE im Landtag hält den vom Betreiber BLG festgestellten Defekt an einem der Castor-Behälter im Atommülllager Gorleben für gravierend und besorgniserregend. Kurt Herzog, umweltpolitischer Sprecher der Linksfraktion, sagte, es handele sich vermutlich um eine Druckveränderung zwischen dem Primär- und dem Sekundärdeckel des Behälters: „Das heißt: Grundsätzlich könnte dann auch der Behälter selbst undicht sein“.
Auf seine telefonische Nachfrage habe die zuständige Atomaufsicht, das Niedersächsische Umweltministerium (NMU) erklärt, dass der TÜV bei den notwendigen Reparaturarbeiten anwesend gewesen sei. Laut NMU ist ein solcher Fehler nicht zum ersten Mal aufgetreten. „Das ist entscheidend, denn wenn dieser Fehler an den Behältern häufiger auftritt, muss dass gesamte Transportsystem geprüft werden“, sagte der Umweltexperte der Linksfraktion. Herzog forderte den Betreiber und die Atomaufsicht auf, umgehend volle Einsicht in die Vorgänge zu gewähren und die Sicherheitslogistik der Behälter zu überprüfen.
Außerdem müsse sich der Fachausschuss Atomanlagen und Katastrophenschutz des Lüchow-Dannenberger Kreistags mit dem Problem befassen – „und zwar unter Teilnahme des Betreibers BLG, der Atomaufsicht und des TÜV“, betonte Herzog.
Foto: Timo Vogt/randbild
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