wendland-net.de
Kurz nach 10.00 Uhr am Freitag Morgen rollte der Castorzug auf deutsches Gelände - macht aber in Neunkirchen nach Medienberichten einen längeren Stopp - Lok und Zugpersonal sollen ausgetauscht werden.
Während der Zug sich in den nächsten 48 Stunden langsam durch Deutschland schlängelt, bevor er - voraussichtlich am Sonntag Abend - den Verladebahnhof in Dannenberg erreicht, begann im Wendland am Donnerstag die heiße Phase des Widerstands.
Los ging's am Donnerstag Morgen mit einer SchülerInnendemo, an der sich zwischen 1500 - 2000 Jugendliche beteiligten. Die Demo verlief dieses Jahr ohne Würfe von Eiern und Farbbeuteln. Lag's daran, dass die Polizei an den Supermärkten alle Jugendlichen kontrollierte, die Eier gekauft hatten - und ihnen diese wegnahm? ...
Am frühen Abend war in Metzingen die fast schon traditionelle "Landmaschinenschau" angekündigt. Nach der offiziellen Versammlung kam es zu ersten Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Nachdem rund 600 - 800 Menschen die Bundesstraße besetzt hielten, räumte die Polizei mit Wasserwerfern. Während der Rangeleien wurden 11 PolizistInnen sowie - nach Widerstands-Angaben rund 20 Demonstranten verletzt.
Polizei und Demonstranten werfen sich gegenseitig vor, Reizgas eingesetzt zu haben. Die Polizei räumt inzwischen den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken ein, nachdem die Beamten von den Demonstranten "massiv angegriffen" (Zitat Polizei) worden seien.
Die Polizei geht jedoch weiterhin davon aus, dass die Proteste größtenteils friedlich verlaufen werden. "Metzingen steht nicht für den gesamten Castorprotest! Dieser Vorfall ist nicht stellvertretend für die erwarteten Proteste der örtlichen Initiativen." so Torsten Oestmann von der Polizei Lüneburg. Die Einsatzleitung machte aber auch deutlich, dass sie gewalttätigen Ausschreitungen entsprechender Gruppierungen auch weiterhin konsequent begegnen wird.
Foto: Andreas Conradt / Ein Polizist versucht umhüllt von Rauch das Geschehen mit der Kamera festzuhalten
