Dannenberg: Tag gegen Gewalt an Frauen

Prügel vom Partner: eine bittere Erfahrung, die unzählige Frauen immer wieder erleiden, auch im hiesigen Kreisgebiet. Daran gemahnte am Donnerstag auf dem Dannenberger Marktplatz eine Aktion zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.

Aktivistinnen des Lüchower Frauenhauses, der Beratungsstelle Violetta, der Partei DIE LINKE und weitere Engagierte entrollten auf dem Marktplatz in Dannenberg ein Spruchband: „Für eine Welt ohne Vergewaltigung und Gewalt.“

Wie aus einem Bericht der Bundesregierung hervorgeht, mussten 2011 in Deutschland rund 15 000 Frauen mit 17 000 Kindern die Frauenhäuser aufsuchen, um häuslicher Gewalt zu entgehen. „Und 9000 dieser Frauen mussten wieder weggeschickt werden, weil die Frauenhäuser überfüllt waren“, gibt die Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ zu bedenken.

Auch in Lüchow bietet ein Frauenhaus Schutz. Zu denen, die in dieser hilfreichen Einrichtung mitwirken, gehört Ingrid Düver-Glawe. Sie rät auf die Frage, was Betroffene tun sollen, wenn sie daheim vom Partner verprügelt werden: Die Polizei rufen! Sie kann den Schläger für mehrere Tage aus der Wohnung weisen. Dies gestattet seit zehn Jahren das Gewaltschutzgesetz. Darüber hinaus kann ein Gericht dem Täter auf Antrag der Frau für sechs Monate den Aufenthalt in der gemeinsamen Wohnung verbieten – sogar, wenn dem Mann das Haus gehört. Zum Frauen- und Kinderhaus Lüchow können Hilfesuchende unter Telefon (0 58 41) 54 50 Kontakt aufnehmen.

Offizieller Termin des Tages gegen Gewalt an Frauen ist der 25. November. In Dannenberg war er wegen der zu erwartenden guten Resonanz auf den Wochenmarkt vorverlegt worden. Das Datum hatte eine Konferenz südamerikanischer und karibischer Frauen 1981 zur Erinnerung an die drei Schwestern Mirabal ausgewählt. Sie waren an diesen Tag im Jahr 1960 in der Dominikanischen Republik umgebracht worden – auf Befehl des Diktators Trujillo, zu dessen Regimegegnern sie zählten.