Bilder, Zeichnungen, Installationen, Hinweisschilder und nicht zuletzt "Kunst in Kröte" - die kreativen Spuren von Irmhild Schwarz, Künstlerin aus Kröte, sind seit Jahrzehnten im Wendland zu finden.
Wer in das Wendland fährt, wird bald den Zeichnungen der Künstlerin Irmhild Schwarz begegnen. Ob Hinweisschilder für Rad- und Bibertouren, Infotafeln der Biosphärenverwaltung oder Logos – überall ist die Handschrift von Irmhild Schwarz erkennbar.
Ihre liebenswerten Figuren, ausgestattet mit seltsamen Gegenständen und unterwegs auf unbekannten Wegen, sind längst zum Markenzeichen der Region geworden. Vor allem als Plakatmotiv und als Titel auf den alljährlichen „Reisebegleitern“ zur Kulturellen Landpartie sind sie in den vergangenen 30 Jahren berühmt geworden.
Doch die Künstlerin aus Kröte ist mehr als eine feinsinnige Illustratorin. Ihre künstlerischen Werke sind außerordentlich vielfältig: Zeichnungen, Collagen, Objektbilder, Skulpturen, Bücher oder Installationen. „Zart“ ist wohl das richtige Wort für die Art ihrer Arbeiten – was nicht bedeutet, dass Irmhild Schwarz sich in gefühliger Romantik ergeht. Im Gegenteil: Poesie, Tiefe und - manchmal auch makabrer - Witz kennzeichnen ihr Werk.
Alljährlich zur Kulturellen Landpartie organisiert sie „Kunst in Kröte“ - dann wird ihr Heimatort zur Kunstmeile. Poetisch und spielerisch geht es bei diesen Ausstellungen zu. Dieser Ansatz zieht sich durch das gesamte Werk von Irmhild Schwarz. „Ich möchte zeigen, welche Möglichkeiten es eröffnet, wenn man sich spielerisch mit der Welt auseinandersetzt.“
Dabei hat sie keine pädagogischen Ambitionen. „Ich werfe den Besuchern lediglich einen Ball zu, sie können ihn aufnehmen und weiterspielen, ihn zurückwerfen oder liegenlassen,“ so die Künstlerin.
In ihrem zeichnerischen Werk wählt sie immer wieder Mythen und außergewöhnliche Frauen als Thema, wie zum Beispiel das finnische Nationalepos Kawala oder die Naturforscherin Maria Sibylla Merian, die bereits Mitte des 18. Jahrhunderts mit ihren präzisen Zeichnungen der Metamorphose von Schmetterlingen zur wichtigen Wegbereiterin der Insektenkunde geworden war. Dennoch blieb sie weitestgehend unbeachtet.
„Für mich war es eine enorm wichtige Entdeckung, dass es Frauen gibt, die wider den Begrenztheiten ihrer Zeit mutige Dinge getan haben, so Irmhild Schwarz.“ Aber auch tragische Schicksale wecken ihren kreativen Geist - wie die Geschichte der Prinzessin Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg (geb. 1666 in Celle) die nach einer fatal endenden Liebesaffäre den Rest ihres Lebens (11644 Tage) strengstens bewacht in Isolation verbrachte.
Die Werke von Irmhild Schwarz sind immer wieder auf Ausstellungen, auch in der Region, zu sehen. Und natürlich während der Kulturellen Landpartie bei „Kunst in Kröte“.
Wer sich für die Arbeiten von Irmhild Schwarz interessiert, findet einen ausführlichen Überblick über ihr Werk auf ihrer Internetseite www.irmhildschwarz.de.
Foto | Angelika Blank: Laufende Eier, fliegende Katzen oder radelnde Möhren - die skurrilen Figuren, die Irmhild Schwarz für die Druckwerke der Kulturellen Landpartie entwickelte, sind längst Kult.