Thema: hochwasser

Deichverbände zur Hochwasserlage: Kein Grund zur Besorgnis

Zahlreiche besorgte BürgerInnen erkundigten sich bei den Verbänden nach der Brisanz der Hochwasserlage im Landkreis. Deshalb informieren die Deichverbände über die aktuelle Lage. Resümee: Es besteht kein Grund zur Besorgnis.

Hier die gemeinsame Information des Gartower Deich- und Wasserverbands (GDWV), Dannenberger Deich- und Wasserverbands(DDWV) sowie dem Jeetzeldeichverband (JDV):

Entgegen der Hochwasserentwicklung in Niedersachsen ist die Hochwassersituation an der Elbe entspannter. Es tritt lediglich nur ein mittleres Hochwasser an der Elbe auf. Der GDWV verfolgt die Situation seit dem 2. Weihnachtstag und hat mehrere Sitzungen mit der
Samtgemeinde Gartow und der Feuerwehrführung abgehalten und die Situation täglich neu beurteilt.

Die Hochwasserwelle hat ein Volumen von rund 2.000 m³/Sekunde, das entspricht ungefähr der Hälfte des Bemessungshochwassers und hat mittlerweile den Höchststand in
Schnackenburg erreicht. 

Von besonderer Bedeutung ist die Länge des Hochwasserscheitels, der sich mindestens über 3 Tage anhalten wird, so dass die Deichverbände darauf hinweisen, dass ein Betreten und Befahren der Deichanlagen untersagt ist.

In Vietze ist der Deichneubau (Anmerkung der Redaktion: der massive Erosionsrisse zeigt) aufgrund der zu erwartenden Wasserstände nicht betroffen. Dennoch wird auch dieser Bereich mit beobachtet und bewertet. 

Aktuell ist die Kreisstraße 28 in Höhe der Seegebrücke zwischen Vietze und Meetschow
wegen Überflutung gesperrt. Gleiches gilt für die Landesstraße zwischen Kapern und
Bömenzien. Vorbereitend lagern direkt in Gartow Sandsäcke sowie Sand, um im Bedarfsfalle schnell reagieren zu können.

Täglich finden Kontrollfahren statt, um mögliche Schadstellen frühzeitig zu erkennen. Weiterhin findet ein enger Austausch mit der örtlichen Feuerwehrführung statt, wo mögliche Einsatzszenarien vorbesprochen werden. Gleiches gilt für den Bereich zwischen Dannenberg und Hitzacker, die Schöpfwerke sind in Betrieb, um die Binnenentwässerung sicherstellen zu können und die Deichlinien werden regelmäßig durch Vorstandsmitglieder bzw. Mitarbeiter des Kreisverbands abgefahren. 

Auffällig war dabei die zeitnahe Qualmwasserbildung im Bereich der Deiche zwischen
Penkefitz und Damnatz. Diese sind auf die starken Niederschläge und die bereits im Vorfeld
durchnässten Deiche zurückzuführen. Im Bereich der Tauben Elbe hat sich der Verband dazu entschieden, den Wasserstand durch Pumpeinsatz (Schöpfwerk Penkefitz) kontrolliert ansteigen zu lassen, um binnenseitig einen Gegendruck (Wassersäule) erzeugen zu können, um so die Standsicherheit in diesem Bereich zu unterstützen (absolute Schwachstelle im LK Lüchow-Dannenberg).

Im Oberlauf von Lüchow entlang der Jeetzeldeiche hat sich die Lage vorerst etwas
entspannt, so dass durch den JDV keine Deichwachdienste erforderlich sind. Der
Retentionsraum ist wieder frei geworden, jedoch können die erneuten Niederschläge in den nächsten Tagen wieder zu erhöhten Wasserständen rund um Lüchow führen -
Eigenhochwasser der Jeetzel -. 

Die Pumpen in Hitzacker werden durch den NLWKN derzeit betrieben. Der JDV hat am vergangenen Wochenende die Deichscharte in der Hochwasserschutzwand Hitzacker geschlossen, welche vorerst auch weiterhin geschlossen bleiben werden, da der Scheitel der Elbe recht langgezogen eintreten wird. Auf den Aufbau der mobilen Hochwasserschutzwand in Hitzacker hat der JDV vorerst verzichtet. 

Nach aktueller Einschätzung besteht jedoch kein Grund zur Besorgnis. Auch die
prognostizierten neuen Niederschläge werden die Situation nicht wesentlich ändern,
sondern eher dafür sorgen, dass sich der Elbwasserstand und sich die binnenseitigen
Gewässer noch über einen längeren Zeitraum auf einem hohen Niveau befinden. Diese
Vorgehensweise und gleiche Einschätzung teilen alle drei dem Kreisverband
angeschlossenen Deichverbände.  

Eine Mitteilung der Deichverbände im Landkreis Lüchow-Dannenberg.

Foto | Angelika Blank: Die Wasserstände in der Elbe sind zwar hoch, aber bisher ist das nicht brisant.




2024-01-02 ; von pm (autor),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

hochwasser   flut  

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