Am 16. September hat das neue Theaterstück "Die Stadt unter dem Meer" Premiere. In einer Collage aus Spiel- und Multimediaszenen und mit Tanz wird in dem Stück das Schicksal der zahllosen im Mittelmeer ertrunkenen Geflüchteten in den Mittelpunkt gestellt.
Die Idee zu der Theatercollage bekam Ursula Pehlke, Regisseurin des neuen Stücks, im Gespräch mit einem Geflüchteten, der sich fragte, wo wohl die unzähligen Geflüchteten geblieben sind, die im Mittelmeer ertrunken sind. "Da muss doch inzwischen eine riesengroße Stadt unter dem Meer entstanden sein?" fragte er sich.
Dieses Bild nahm Ursula Pehlke zum Anlass, gemeinsam mit Geflüchteten und Einheimischen ein Theaterstück zu entwickeln. "Es ist eine Multimedia-Collage geworden," erzählt Pehlke. "Geflüchtete erzählen ihre Geschichte, absurde Szenen erzählen vom Leben in der 'Stadt unter Wasser'."
Eine alte Scheune ist der Spielort für das neue Stück. Bretter, durchscheinende Plastikfolien und Holzkonstruktionen bilden das Bühnenbild, riesige Reifenschläuche von Treckern bestückt mit Holzbrettern werden zu schwankenden Zuschauersitzen. Bühnen- und Zuschauerraum durchdringen sich. Pehlke will auf diese Weise die Distanz aufheben, das teilweise dramatische Bühnengeschehen hautnah spürbar machen.
Mit der Musik von Johannes Ammon sowie den Texten von Christian Saak (ergänzt durch in Gemeinschaftsarbeit entstandenen Texten) will "Die Stadt unter dem Meer" auf die Situation der Geflüchteten aufmerksam machen. Dabei ist es Pehlke wichtig, dass es kein reines Betroffenheitstheater wird, sondern eine kaleidoskopartige Collage, die auch mit Humor und Absurdität arbeitet. Wenn zum Beispiel ein Paketzusteller erfolglos in der Unterwasser-Stadt nach dem Empfänger eines Paketes mit einem Aquarium sucht, dann hat das schon absurde Züge.
"Die Stadt unter dem Meer" ist eine Produktion der Freien Bühne Wendland in Kooperation mit dem KuBa e.V.
Wie gesagt: am 16. September ist in Marlin Nr. 9 Premiere. Demnächst mehr dazu.
Fotos / Thea tanzt / Angelika Blank: Impressionen aus der Probenarbeit