Das AKW Grohnde fiel in den vergangenen Wochen mehrfach durch Defekte auf. Am Samstag demonstrierten in Hannover 300 - 500 Menschen für die sofortige Stilllegung des Pannenreaktors.
Eine Routinekontrolle hatte zunächst einen defekten Generator im AKW festgestellt. Bei den folgenden Untersuchungen stellte sich zudemheraus, dass insgesamt neun Drosselkörper, die für die Regulierung des Kühlkreislaufes an den Brennelementen zuständig sind, defekt waren.
Die AKW-Gegner fordern seitdem, dass der alte Reaktor (Baujahr 1985) nach der Revision nicht wieder angefahren wird. Zwischen 300 und 500 Menschen zogen am Samstag durch Hannovers Innenstadt, um ihre Forderungen öffentlich zu machen.
Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel betonte, dass er ebenso wie die DemonstrantInnen "einen möglichst schnellen, vollständigen und endgültigen Ausstieg aus der Atomkraftnutzung" fordert.
Angesichts des Unfalls von Fukushima seien die im Atomgesetz vorsehenen Restlaufzeiten lediglich "maximal mögliche Zeiträume". "Wie lange verbleibende Anlagen tatsächlich am Netz bleiben können, hängt vom Zustand der Anlagen, von der Wartung und Instandsetzung und der Zuverlässigkeit der Betreiber ab," so Wenzel weiter.
Nach Informationen von Wenzel würden derzeit die Berichte des Betreibers, des Gutachters sowie weiterer externer Sachverständiger ausgewertet. Anfang der Woche sei der Betreiber zu einem weiteren Gespräch ins Ministerium geladen, um zu klären, welche weiteren Maßnahmen erforderlich seien. "Schon jetzt ist deutlich geworden, dass auch bei anderen Atomkraftwerken der Zustand der Drosselkörper überprüft werden muss," kündigte Wenzel an.Der Zwischenbericht zur Revision ist hier! nachzulesen.
Foto / Michaela Mügge ... publixviewing.de: Mit einem Zug durch Hannovers Innenstadt demonstrierten mehrere Hundert Menschen für die sofortige Abschaltung des AKW Grohnde.