Kurz vor der Veröffentlichung des ersten Referentenentwurfs des Bundesverkehrswegeplans ziehen sowohl A-39 Gegner als auch Befürworter noch einmal alle Register: die IHK kämpft mit einer 200 000 Euro Kampagne für, die A-39-Kritiker mit einer Unterschriftenaktion gegen die umstrittene Autobahn.
In den nächsten Wochen wird es den ersten Entwurf des Bundesverkehrswegeplans geben. Nur wenn das Projekt "A 39" darin eine "Priorität plus" bekommt, hat es eine reelle Chance auf Umsetzung.
Damit auch ja nichts schief geht, hat die IHK bereits im September eine 200 000 Euro teure Kampagne gestartet. In den Kinos in Uelzen und Lüneburg laufen seitdem Videospots mit der Botschaft "Ohne A fehlt uns was". Die Industrie- und Handelskammer und viele ihrer angeschlossenen Unternehmer glauben immer noch daran, dass der A-39-Bau "eine Grundvoraussetzung für Wachstum von Industrie und Handel in der Region" ist.
Auch die Landkreise Gifhorn und Uelzen leisten ihren Beitrag, um Lobbyarbeit für die A 39 zu betreiben. "Aufgrund der essentiellen Bedeutung des Lückenschlusses der A 39 für die demografische und
wirtschaftliche Weiterentwicklung der gesamten Region in
Nordost-Niedersachsen" haben der Landkreis Gifhorn und der Landkreis
Uelzen eine Konferenz zum A 39-Weiterbau für den 09.11.2015 anberaumt.
Mehr als 1.100 Briefe für Bundesverkehrsminister Dobrindt
Parallel dazu wenden sich 1.120 Bürgerinnen und Bürger, die zwischen Lüneburg und Wolfsburg leben, mit einem schriftlichen Appell an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.
Sie sprechen sich dafür aus, die geplante A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg nicht in den neuen Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen. "In der letzten Zeit haben die Autobahnbefürworter mit einer kostspieligen Kampagne den Eindruck zu erwecken versucht, alle Welt würde sich den Bau einer neuen Autobahn durch unsere Region wünschen," heißt es in einer Mitteilung der A-39-Gegner. "Die Absender der 1.120 Briefe machen dagegen deutlich, dass es erheblichen Widerstand im Land gegen eine Trassenplanung gibt, die Umwelt zerstören und die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe bedrohen würde und deren Nutzen in keinem angemessenen Verhältnis zu den Kosten steht. Zudem gibt es mit dem Ausbau der B 4 eine sinnvolle Alternative."
Die SPD-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Celle/Uelzen, Kirsten Lühmann, verkehrspolitische Sprecherin ihrer Partei und Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, hat sich bereit erklärt, die Schreiben der Bürgerinnen und Bürger entgegenzunehmen und sie dem Bundesverkehrsminister zu überbringen.Die öffentliche Übergabe der Briefe an Kirsten Lühmann erfolgt am Freitag, dem 6.11.2015, um 19 Uhr im Hotel „Stadt Bremen" in Winsen (Aller).
Foto / Initiative A 39: 1120 Bürger haben einen schriftlichen Appell unterzeichnet, der am Freitag in Winsen übergeben werden soll.