"Der Hund bellt" errang den Goldenen Storch - viel Lob für die wendlandshorts

Veranstalter, Filmemacher und Publikum sind gleichermaßen zufrieden mit den diesjährigen "wendland shorts". Das Publikum war beeindruckt von vielen gesellschaftskritischen Filmen und die Filmmacher konnten so manchen Unterstützer für neue Projekte finden.

"Das ganze Team ist sehr zufrieden und glücklich, dass so viele Komplimente und Lob kamen," freut sich Dirk Roggan über den diesjährigen Erfolg. "Pro Filmvorführung sind rund 150 bis 200 Zuschauer gekommen." Bei der politischen Diskussion am Ende des Filmfestival waren es ebenfalls rund 100, die sich für die Veränderung der Widerstandskultur interessierten.

Auffällig war, dass die Filmemacher immer einen gesellschaftlichen Bezug in ihren Kurzfilmen herstellten. Letztendlich ging es auch bei der Gewinnerkomödie "Wenn der hund bellt" um Einsamkeit: Trotz seiner teils skurrilen Aktionen reagiert niemand auf den Protagonisten. Er bleibt allein in einer "perfekten" Welt.

Wie groß das Thema inzwischen ist, zeigt die Tatsache, dass auch in Deutschland wird inzwischen über einen Regierungsbeauftragten für "Einsamkeit und Einsamkeitsschäden in der Gesellschaft nachgedacht wird. In England wurde gar ein ganzes Ministerium für Einsamkeit eingerichtet.

Dirk Roggan kann bestätigen, dass gesellschaftskritische und familiäre Themen in den letzten Jahren zugenommen haben, auf eine sehr persönliche Weise.

Wird es 2020 wieder "wendland shorts" geben? "Ja, natürlich," so die spontane Antwort von Dirk Roggan. "Wir fühlen uns sehr bestätigt. Nicht nur die Filmemacher haben uns gesagt, dass das Festival in Salderatzen etwas Besonderes ist. Vor allem ist es der Wert der Teilnahme, der sie beeindruckt. Regelmäßig werden auf den wendland shorts wichtige Kontakte geknüpft, die neue Projekte in realistische Nähe rücken lassen."

Die Gewinner der "wendland shorts" 2019:

• Goldener Zollstock für die beste künstlerische Einzelleistung: "Marina" von Julia Roesler und Silke Merzhäuser
• Silberner Storch für die beste Regie und Publikumspreis: "La Bestia" von Manuel Inacker
• Silberner Storch für den besten Pitch: "Der Untergang" (AT) von Borlbála Nagy
• Goldener Storch für den besten Film: "Der Hund bellt" von Stefan Polasek und Matthias Halibrand    

Foto | Claire Roggan: Die Preisträger der diesjährigen Wendland Shorts (von links): Borlbála Nagy (Silberner Storch), Matthias Halibrand (Goldener Storch), Manuel Inacker (Silberner Storch und Publikumspreis) und Silke Merzhäuser (Goldener Storch).