Insgesamt sind demnach 412 Menschen im Straßenverkehr gestorben (2012: 486). Das ist ein historischer Tiefstand seit Einführung der amtlichen Verkehrsunfallstatistik 1953.
Die jetzt vorgelegten Zahlen würden natürlich grundlegend positiv gewertet, so der niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius. „Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig. Die Autos werden sicherer, intensive Geschwindigkeitskontrollen und die medizinische Versorgung nach den Unfällen tragen auch dazu bei", so der Minister. Allerdings gehe es grundsätzlich darum, noch mehr dafür zu tun, dass die niedersächsischen Straßen weiter sicherer werden. Dazu gehört auch zukünftig die intensive Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer weiter durch präventive Maßnahmen für die Gefahren des Straßenverkehrs.
Gesamtunfallzahlen:
Die Polizei verzeichnete im vergangenen Jahr trotz des Rückgangs bei den Todesopfern einen Anstieg der Verkehrsunfälle um ein halbes Prozent auf insgesamt 200.914. Die Unfälle mit Schwerverletzten sind um 5,4 Prozent zurück gegangen.
Unfallursachen:
Überhöhte Geschwindigkeit und zu wenig Abstand zwischen den Fahrzeugen sind gegenüber 2012 noch häufiger die Ursache für Unfälle gewesen. Dabei beträgt die Steigerung bei der Geschwindigkeit nur 0,1 Prozent - zu geringer Abstand stieg als Unfallursache um 11,4 Prozent zum Vorjahr an.
Autobahnen sind die vergleichsweise sichersten Straßen:
Rund 65 Prozent (insgesamt 269) der tödlichen Verkehrsunfälle sind auf Landstraßen passiert. Hier setzt die Polizei auch weiterhin einen Schwerpunkt in ihrer Verkehrssicherheitsarbeit.
Dagegen sind die Autobahnen die vergleichsweise sichersten Straßen. Insgesamt sind in 2013 mit 47 Verkehrstoten 11 Prozent der getöteten Unfallopfer auf Autobahnen zu beklagen (2012: 44 Verkehrstote) Der Anteil der Schwerverletzten liegt bei etwa acht Prozent (468).
Risikogruppen:
Bei der Gruppe der jungen Fahrer im Alter von 18 bis einschließlich 24 Jahren gab es rund elf Prozent (zehn Personen) weniger Todesopfer als im Vorjahr (90).
Waren 2012 noch sechs tödlich verletzte Kinder (bis einschließlich 14 Jahre) auf Niedersachsens Straßen zu beklagen, waren es im vergangenen Jahr drei Kinder. Einen Anstieg gab es dagegen bei den getöteten Senioren (ab 65 Jahren). Hier stieg die Anzahl um sieben auf 126. Damit entspricht deren Anteil 31 Prozent der Getöteten in Relation zu 21 Prozent am Bevölkerungsanteil. Jedes zweite Todesopfer aus dieser Altersgruppe war Fußgänger oder Radfahrer.
Niedersachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern:
Im Vergleich zu den anderen Bundesländern gab es in Niedersachsen durch den Rückgang der Todesopfer im Straßenverkehr den im Vergleich deutlichsten Rückgang bei den absoluten Zahlen.
Mit einem Wert von 53 Verkehrstoten je einer Millionen Einwohner hat sich auch die sog. „Getötetenhäufigkeitszahl" verringert. Hier liegt der Bundesdurchschnitt allerdings bei 41 Getöteten. Die Ursachen für die relativ hohe Zahl in Niedersachsen sind vor allem die strukturellen Bedingungen, wie gut ausgebaute, wenig frequentierte Landstraßen, auf denen oftmals zu schnell gefahren wird.
Baumunfälle:
Mit 117 sind 28 Prozent aller Unfalltoten bei den sog. Baumunfällen ums Leben gekommen (2012: 152). Dabei handelt es sich im Regelfall um Unfälle auf Landstraßen, bei denen die Fahrer zum Beispiel wegen eines Fahrfehlers oder wegen zu hohen Tempos die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren haben , ins Schleudern gerieten, und anschließend gegen einen neben der Fahrbahn stehenden Baum prallten.
Alkohol und Drogen:
In den vergangenen zehn Jahren ist die Anzahl der Alkoholunfälle um
rund 32 Prozent zurückgegangen (2013 - 3.367). Die Unfälle unter
Drogeneinflussleicht sind auf 359 angestiegen (Vorjahr 312).
Die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik für Lüchow-Dannenberg werden am Dienstag in Lüchow vorgestellt.
Foto: Sturm "Xaver" war im Dezember schuld an dem Unfall eines Schulbusses - er wurde schlichtweg von der Straße geweht.