In der Bundesrepublik verschärft sich die Auseinandersetzung um das deutsche militärische Engagement in Afghanistan. Die Berliner Compagnie hat sich mit dieser Frage in einem Theaterstück auseinander gesetzt.
50 000 Tote in Afghanistan - von Oktober 2001 an, seit die ersten Bomben fielen, bis Ende 2007. Ist, was als "Krieg gegen den Terror" ausgegeben wird, in Wahrheit ein Eroberungskrieg? Geht es im Grunde um die Beherrschung ressourcenreicher Regionen sowie um eine geostrategisch vorteilhafte militärische Aufstellung der USA gegenüber Russland, China und dem Iran?
Weil die wahre Geschichte der Kriege die Geschichte der Opfer ist, steht im Zentrum des Stückes eine afghanische Familie. "Deutschlands Verteidung am Hindukusch" begleitet die Familie auf ihrem bitteren Weg durch den langen Krieg. Von der Revolution 1978 über den sowjetischen Einmarsch und darauf folgenden Krieg mit über einer Million Toten, den Krieg zwischen den Muhaheddin danach, die schreckliche Zeit der Taliban, die Bombardierung Afghanistans durch die USA, die bis zum heutigen Tag andauernden und vor allem für die Zivilbevölkerung immer verlustreicheren Kämpfe von OEF und ISAF.
Mit den Familienmitgliedern kommen andere Figuren ins Spiel: Soldaten der verschiedenen Besatzungsmächte, Aufständische, Politiker, Entwicklungshelfer. Und immer wieder gibt es Grund zur Bewunderung menschlicher Größe und Gelegenheit zum Lachen.
Bei all seinem dokumentarischen Charakter ist das Stück der Berliner Compagnie zugleich voll Musik und Poesie - Flügel der Fantasie auf der Suche nach einer anderen Politik, die diesem geschundenen Land Afghanistan endlich Frieden bringt.
Wo? Aula des Schulzentrums Dannenberg
Wann? Mittwoch, 11. März 2009, 20:00 Uhr
Eintritt 10,-- €, ermäßigt für Jugendliche u.a. 5,-- €
Kartenvorverkauf: 05861-985742
Am Sonntag, dem 15. März, um 11:00 Uhr wird das Thema in einem "Sonntagsbrunch" mit Einheimischen und deutschen Bundestags- und EuropakandidatInnen diskutiert.
Auf dem Podium sitzen:
1. Frau Nadia Fasel, Journalistin bei der Deutschen Welle
2. Herr Dr.med.Yahya Wardak, Afghan Information Centre in Bonn
3. Herr Rafgul Salihie, Ingenieur, Berlin. Ist gerade zurück aus Afghanistan, wo er im Auftrag der GTZ und der Bundeswehr gearbeitet hat.
Die KandidatInnen sind:
GRÜNEN Peter Albers (Kandidat für Bundestag)
FDP Norbert Meyer (Kandidat für EU-Wahl)
CDU Eckard Pols (Kandidat für Bundestag)
LINKE Johanna Voss (Kandidatin für Bundestag)
Von der SPD konnte sich bis jetzt noch niemand durchringen, an der Diskussion teilzunehmen. Die Veranstalter hoffen noch.
Moderator: Jochen Neumann (KURVE Wustrow).
Wo? Alte Post, Dannenberg
Wann? Sonntag, 15. März, 11:00 Uhr