Am Mittwoch ging es wieder hinaus auf die Elbe. Inzwischen seit zwölf Jahren veranstalten die beiden Umweltschützer Ernst-Paul Dörfler und Iris Brunar nun schon diese Vernetzungstour auf dem Fluss. Dieses Jahr war Hochwasserschutz ein großes Thema beim "Dialog im Boot."
Die Rahmenbedingungen waren am Mittwoch nicht gerade günstig, als die zwölfte "Dialog im Boot"-Tour sich am Vormittag in Dömitz auf den Weg machte. Doch trotz anhaltenden Regens nahmen u.a. die Landtagsabgeordnete Miriam Staudte (Grüne) und der Chef der Biosphärenreservatsverwaltung, Prof. Dr. Johannes Prüter, an der Elbtour teil.
Das Niedrigwasser, das nun schon seit Januar fast
durchgehend anhält, zeigt deutlich, dass die Elbe sich nicht als
ganzjährig befahrbare Wasserstraße eignet. Wie Initiatorin Iris Brunar berichtete, waren die Teilnehmer sich einig, dass die finanziellen und personellen Kapazitäten an
der Elbe Priorität dem nachhaltigen Hochwasserschutz zukommen
müssen, anstatt weiter zu versuchen, die Elbe ganzjährig schiffbar
zu machen.
"Es gab
tiefes Verständnis, dass die Menschen vor Hochwasser geschützt
leben möchten," so Brunar. "Dazu müssen die richtigen Maßnahmen getroffen
werden, sonst ist der Schutz nur trügerisch nicht aber sicher. Die
Weichholzaue für das Steigen der Elbepegel verantwortlich zu
machen
greift zu kurz."
Nach ihrer Ansicht müssen Hochwasserereignisse und deren Auswirkungen über das gesamte Einzugsgebiet betrachtet werden: Die
Deiche, die 2002 in Sachsen und Sachsen-Anhalt – also oberstrom –
gebrochen sind, wurden an gleichem Ort und Stelle wiederaufgebaut.
Sie haben 2013 gehalten. Dafür brachen Deiche an der Saale-Mündung
und bei Fischbeck. Auch diese Deiche werden an gleicher Stelle
wieder
aufgebaut und werden im nächsten Extremhochwasserfall halten. Das
Wasser wird nach unterstrom durchgeleitet – mit unvorhersagbaren
Auswirkungen, wird der Elbe nicht wieder mehr Raum gegeben.
"Das
Abholzen der Weichholzaue, kann da nur wenig ausrichten," so Iris Brunar. "Als
Ausnahme
wurden nachgewiesene hydraulische Engpässe benannt. Doch viel
wichtiger ist, dass die Länder sich zusammensetzen und ein
länderübergreifendes Konzept für den nachhaltigen Hochwasserschutz
endlich umsetzen."
Foto: Trotz anhaltenden Regens machten sich am Mittwoch rund ein Dutzend Elbe-Interessierte auf zum "Dialog im Boot" auf der Elbe. Mit dabei unter anderem: Biosphärenreservatsleiter Prof. Dr. Johannes Prüter (zweiter von links).