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Die Corona Warn-App - wie und warum

Eigentlich funktioniert die neue Corona-Warn-App ganz einfach. Immer wenn ein Infizierter in der Nähe ist ertönt ein Alarm und ein Pfeil auf dem Handy zeigt die Richtung an. WTF 💀💥👮🏼‍♀️   ?  NEIN - so ist es nicht.

Seit Dienstag kann die Corona-Warn-App heruntergeladen und installiert werden. Auch hier gilt wieder das Prinzip Teilen. Wer seine Testergebnisse in die App einpflegt und zulässt, dass das Handy mit anderen kommuniziert, trägt dazu bei, dass Andere sich schützen können. So lassen sich Infektionsketten schneller unterbrechen.

So funktioniert es:

Sagen wir Alice und Bob haben beide die Corona App installiert. In dem Moment, wo die beiden sich treffen, stellen ihre Handys fest, dass sie sich nah sind und speichern dieses Ereignis - allerdings nicht unter den Namen Alice und Bob sondern mit zufälligen Nummern.

Ein paar Tage später bekommt Bob einen Husten und geht zum Corona-Test. Wenn das Labor am elektronischen Verfahren teilnimmt, erhält Bob nach dem Test einen QR-Code. Das Ergebnis ist positiv, was schlecht ist für Bob. Über den QR-Code wird an Bobs Handy automatisch gemeldet, dass er mit Corona infiziert ist. Der Getestete kennt nun sein Ergebnis, es ist in der App gespeichert. Ausserdem bekommen jetzt alle, die Bob getroffen haben, eine Mitteilung, dass sie einem Risiko ausgesetzt waren. 

Datenschutz

Die Informationen zum Datenschutz werden in der App außerordentlich ausführlich dargestellt.  Aber sie sind wohl nur von denjenigen wirklich zu verstehen, die Ahnung von technischen Zusammenhängen im Internetbereich haben.

Hier in Kürze das Wichtigste zum Datenschutz:

  • die meisten Daten werden nur lokal auf dem Handy gespeichert
  • für die Funktionen werden Googledienste genutzt, was bedeutet, dass teilweise Daten von Google genutzt werden.
  • die anonymisierten ID-Nummern ändern sich mehrfach in der Stunde
  • die App merkt sich zwar Begegnungen, indem verschlüsselte Zufallscodes ausgetauscht werden. Auf persönliche Daten wird dabei nicht zugegriffen.
  • Die Software ist "Open Spurce", d.h. die Software ist nicht geheim und jeder kann sie sich anschauen und auf Fehler und Hintertüren untersuchen.

Android Handys verlangen bei Installation und Betrieb der App, dass die Standortdienste aktiviert sind. Diese Dienste werden von der App aber nicht benötigt, da nur die Treffen mit anderen aufgezeichnet werden, nicht aber wo diese Treffen stattgefunden haben.

Man muss dies leider als einen Versuch von Google werten, von den Usern das Anschalten der Standortüberwachung zu erzwingen. Da sollten die Datenschützer mal einen Blick drauf werfen.

Nutzbar ist die App sowohl mit Android- als auch mit Iphones. Benutzer älterer Modelle  können die App allerdings nicht nutzen - ebenso wie die Besitzer googlefreier Handys.

Ohne Bluetooth geht ebenfalls nichts und Google Play Services müssen aktiviert sein, da Google Dienste genutzt werden.

Freiwillig - aber möglichst viele sollten sie nutzen

Die Bundesregierung betont ausdrücklich, dass die Nutzung der App freiwillig ist, plädiert aber intensiv dafür, sie auch zu nutzen. Studien besagen, dass die App dann einen deutlichen Effekt zeigt, wenn ca 60 % der Menschen in einem Land sich an dem Austauschsystem beteiligen. Aber auch eine nicht so hohe Beteiligungsrate soll schon für weniger Infizierte sorgen.

Fazit: Kontaktpersonen werden (schneller) erkannt und können sich ebenfalls testen lassen. 

Wie erkenne ich die "echte" App?

Die "echte" Corona Warn App ist unter der Bezeichnung "Corona-Warn-App ", herausgegeben vom Robert-Koch Institut, sowohl im Appstore als auch im Google Play Store zu finden.





2020-06-16 ; von Angelika Blank (text), Gerhard Ziegler (text),

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