Am Freitag wurde in Vietze der nun vollständig fertiggestellte Deich eingeweiht. Er soll den Ort vor eindringendem Hochwasser schützen.
Die EinwohnerInnen im unteren Teil des Ortes erinnern sich noch mit Schrecken an den Sommer 2013 als das Hochwasser ihre Häuser und auch den Friedhof überschwemmte. Bei jedem neuen Elb-HochwasserInnen war die bange Frage "erreicht das Wasser wieder den Ort?"
Seit Freitag können die Vietzer aufatmen. Der insgesamt 1,1 km lange Deich ist nun vollständig fertiggestellt. Die Gemeinde Höhbeck hat gemeinsam mit dem
Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten
und Naturschutz (NLWKN) den zweiten Abschnitt einer neuen
Hochwasseranlage errichtet. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte
und Höhbecks Bürgermeister Matthias Gallei weihten den Deich ein.
„Starkregenereignisse werden durch die Klimakrise zunehmen. Deshalb brauchen wir auch Deiche, um uns zu schützen. Ich erinnere mich gut an die überfluteten Häuser in Vietze. Ich bin froh, dass diese Gefahrenstelle in Vietze nun beseitigt ist“, sagt Ministerin Miriam Staudte. Rainer Carstens, Geschäftsbereichsleiter „Planung und Bau“ im NLWKN, betont: „Wir sind froh, dass die Gemeinde Höhbeck mit uns in enger Zusammenarbeit dieses wichtige Bauprojekt erfolgreich umsetzen konnte. Vietze ist somit bei Elbehochwässern, wie beispielsweise im Jahr 2013, dauerhaft geschützt und blickt kommenden Hochwasserereignissen wesentlich gelassener entgegen.“
Der neue Deichabschnitt ist rund 600 Meter lang und liegt im Bereich zwischen Pappelweg und der K28 bzw. Reitweg. Er ergänzt den bereits 2016 realisierten etwa 500 Meter langen Deichabschnitt, der als Reaktion auf das verheerende Elbe-Hochwasser 2013 umgesetzt wurde. Damals konnte die Ortslage trotz errichteter Notdeiche nicht mehr geschützt werden, der tief gelegene Teil der Ortslage wurde durch die Elbe überflutet.
Um dies in der Zukunft zu verhindern, wurde eine neue Hochwasserschutzanlage in rund zehn Jahren geplant und umgesetzt. Dazu zählen ein zusätzlicher grüner Deich sowie eine Hochwasserschutzwand. Der grüne Deich im zweiten Abschnitt besteht aus rund 20.000 m3 Sandkern und rund 10.000 m3 Auelehmabdeckung. Die Hochwasserschutzwand verfügt über ein integriertes Dammbalkenverschlusssystem. Damit kann die Deichlücke, durch die der Straßenverkehr vor Ort geregelt ist, im Bedarfsfall geschlossen werden.
„Mit der neuen Anlage wurde der technische Hochwasserschutz für Vietze vervollständigt. Die Gesamtlänge der vorhanden Hochwasserschutzanlagen beträgt rund 1,3 Kilometer“, erklärt Iris Boysen als zuständige Projektleiterin im NLWKN.
Die
Kosten für den zweiten Abschnitt belaufen sich auf etwa 1,6 Millionen
Euro. Insgesamt wurden für die gesamte
Hochwasseranlage rund 3,5
Millionen Euro investiert. Die Finanzierung erfolgt über die Gemeinde
Höhbeck mit einem Zuschuss des Landes Niedersachsen in Höhe von 80
Prozent.
(Quelle: NLWKN)
Fotos | NLWKN - (von links) Höhbecks Bürgermeister Matthias Gallei, Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte und Rainer Carstens (Geschäftsbereichsleiter „Planung und Bau“ im NLWKN weihten unter Anwesenheit von zahlreichen VietzerInnen den Deich ein;
Luftbild: NLWKN: Rund ein Jahr dauerten die Arbeiten am letzten Bauabschnitt des Vietzer Deichs.