Demnächst wandern sie wieder. Erd- und Kreuzkröten, Gras- und Laubfrösche - alle begeben sich zu ihren Laichplätzen, auch quer über stark befahrene Straßen. Eine tödliche Gefahr für die Amphibien.
Wenn die Temperaturen bei plus fünf Grad Celsius und mehr liegen, erwacht bei Fröschen, Kröten oder Molchen der Paarungswunsch und sie machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Die Erdkröten machen es sich da ganz bequem: sie lassen sich huckepack von ihren Weibchen tragen.
Dabei führen die größtenteils nächtlichen Wanderungen der
Amphibien auch über Straßen und Wege, auf denen der Fahrzeugverkehr für viele
paarungswillige Tiere den Tod bedeutet. Deswegen werden jedes Jahr aufs Neue Schutzmaßnahmen gestartet, um den Amphibien massenhaften Tod zu ersparen, denn Rot- und Gelbbauchunken gelten jetzt schon als stark gefährdet, Laubfrösche als gefährdet.
Im Kreisgebiet war in
den vergangenen Jahren insbesondere der Abschnitt der K 36 zwischen
Tießau und Hitzacker eine beliebte Wanderstrecke einiger streng
geschützter Arten, teilte die Kreisverwaltung kürzlich mit. Deswegen wird dieser Straßenabschnitt vom 15. Februar bis zum 1. April in der Zeit jeweils von 18 Uhr bis 6 Uhr morgens für Fahrzeuge gesperrt. Die Vollsperrung erfolgt jeweils in der Nacht, wenn die Witterungsverhältnisse eine Wanderung auslösen. Vor Ort weisen Hinweisschilder auf die Zeit der Sperrung und auf die Umleitungsstrecke über die Landesstraße 231 von Hitzacker nach Tießau, ebenso in umgekehrter Richtung, hin.
Darüber hinaus organisiert die hiesige NABU-Gruppe auch dieses Jahr wieder Hilfe für die Kröten. Es gilt, Schutzzäune zu errichten, hier regelmäßig die Kröten einzusammeln und auf die andere St raßenseite zu transportieren. "Um mitzumachen, sind Vorkenntnisse nicht zwingend," so Irene Timm, NABU-Kreisgruppe Wendland. " Die Saison erstreckt sich in der Regel über zwei bis drei Monate, mit dem Höhepunkt gegen Mitte März," "Es ist schön, wenn jemand an vielen Tagen mit anpacken kann, wer nur einmal oder zweimal Zeit hat, ist aber auch willkommen."
Wer Interesse daran hat, den Fröschen über die Straßen zu helfen, kann sich entweder bei Irene Timm Tel. 05846-1445, email: timm@nabu-luechow.de oder bei der Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland Tel. 0 5141 299 6284, email andrea.pohlen@nabu-niedersachsen.de melden.
Foto | Bild von MrsKirk72 auf Pixabay: Laubfrösche gelten hierzulande mittlerweile als gefährdet.