Thema: gorlebentreck

Erinnerung! Am Mittwoch Dielengespräch: der Gorlebentreck und seine Folgen

Aus unterschiedlichen Perspektiven haben der Schriftsteller Hans Christoph Buch und der Journalist Karl Friedrich Kassel den Gorlebentreck 1979 erlebt. In einem "Dielengespräch" lesen die beiden aus ihren damals entstandenen Texten und diskutieren über die Auswirkungen auf den Landkreis.

Die Texte, die der Journalist Karl Friedrich Kassel und der Schriftsteller Hans Christoph Buch an diesem Abend vortragen, sind während des Trecks entstanden. So lässt sich hautnah miterleben, wie es sich damals anfühlte, im "Wendland" (ein Begriff, der damals kaum benutzt wurde) zu leben. Wie es war, sich als Teil einer Bewegung zu erleben, die sich ihrer Kraft zunächst gar nicht bewusst war - und in Hannover auf überwältigende, massenhafte Begeisterung stieß.

Beide Autoren kennen den "Landkreis" seit Jahrzehnten und haben die Entwicklung aufmerksam verfolgen. Hans Christoph Buch erkannte in dem aufkommenden Widerstand gegen die Atomanlagen in Gorleben einen historischen Prozess, der ihn sehr interessierte. Der Bürgerprotest, der viele gesellschaftliche Gruppen unter dem gemeinsamen Dach "Gorleben-Widerstand" einte, faszinierte Buch, der das Scheitern der dogmatischen linken Gruppen längst erkannt hatte. Auf dem Treck entstand das sehr persönliche Buch "Bericht aus dem Inneren der Unruhe".

Karl Friedrich Kassel arbeitete damals für die Journalisteninitiative "Informationsdienst zur Verbreitung unterbliebener Nachrichten " (ID) an einem Bericht über den Treck. Der "ID" war gegründet worden, um eine Gegenöffentlichkeit zu der von damaligen Massenmedien verbreiteten "gesellschaftlichen Realität" zu schaffen. Volker Schlöndorff, Klaus Wagenbach oder Heinar Kipphardt ("In der Sache J. Robert Oppenheimer) gehörten ebenso zum Beirat des ID wie auch Hans-Christoph Buch.

Welche Auswirkungen hatte der Bürgerprotest auf die Entwicklung des Landkreises? Wie hat sich die Wahrnehmung von damals bis heute geändert? Und: Hat es Veränderungen in der Protestbewegung gegeben? Diese und andere Fragen werden während der Veranstaltung besprochen. Die Moderation hat Dagmar Schulz übernommen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung "Der Gorleben Treck - 40 Jahre danach" des Gorlebenarchivs statt.

Wann? Mittwoch, 29. Mai, 19.00 Uhr

Wo? Künstlerhof Schreyahn

Foto | PAN Foto Günter Zint: Der Protestzug von zahlreichen Treckern aus Lüchow-Dannenberg nach Hannover hat bis heute Kultstatus. In der Landeshauptstadt wurde der "Gorlebentreck" von rund 100 000 Menschen begeistert begrüßt. Seitdem hat sich nicht nur im Landkreis viel verändert.





2019-05-27 ; von asb (text),
in Schreyahn, 29462 Wustrow (Wendland), Deutschland

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