Alte Nutztierrassen haben am Dienstag das Treiben am Gemeinschaftsstand der Region Elbe-Wendland auf der Grünen Woche in Berlin bestimmt.
Am Glücksrad, am Holzschaf mit seinen unterschiedlichen „Fellen zum Fühlen“ und am Informations-Laptop drehte sich alles rund um Parkrinder, Bunte Bentheimer Schweine, Thüringer Wald Ziegen, Rauwollige Pommersche Landschafe und viele andere alte Nutztierrassen.Kein Wunder, ist doch in der Gemeinde Amt Neuhaus, die den Tag gestaltet hat, im Jahr 2011 mit der Arche-Region Flusslandschaft Elbe die erste Arche-Region Deutschlands ausgezeichnet worden. Schutz und Züchtung alter und seltener Nutztierrassen werden hier praktiziert. Mit Förderung des Landes Niedersachsen, des Landkreises Lüneburg und der Sparkassenstiftung Lüneburg konnte 2013 dann sogar ein eigenes Archezentrum mit einer Ausstellung eröffnet werden, das durch die Gemeinde Amt Neuhaus im Haus des Gastes betrieben wird. Die attraktive Dauerausstellung zu den Themen der Arche-Region, den alten Nutztierrassen und Nutzpflanzen, den Wildtieren und Wildpflanzen der Elbtalaue und ihren Wechselwirkungen mit dem Menschen sowie zu dem Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“ bietet eine Vielzahl von Informationen. Interaktive Mitmach-Exponate ermöglichen allen Altersgruppen ein Erleben mit allen Sinnen.
Gemeindebürgermeisterin Grit Richter
verbindet dementsprechend hohe Erwartungen mit dem Auftritt auf der
Grünen Woche. „Wir sind nach Berlin gekommen, um möglichst viele
Messebesucher nach Neuhaus zu locken. Das sehr vielfältig gestaltete
Archezentrum und die erlebnisreiche Umgebung in unserer Gemeinde sind
immer eine Reise wert.
"Und von Berlin ist man schneller in Neuhaus,
als man denkt“, so die Bürgermeisterin bei der Begrüßung einer
22-köpfigen Delegation aus ihrer Gemeinde am Messestand. Da das
Archezentrum auch die Aufgaben eines „Informationshauses für das
Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue“ übernommen hat,
konnte die Gemeinde nun sogar Personal einstellen.
Dazu Tobias Keienburg, Mitarbeiter der Biosphärenreservatsverwaltung: „Die Gemeinde Amt Neuhaus liegt vollständig innerhalb unseres Biosphärenreservats, so dass eine gute Informationsarbeit für Besucher und Anwohner hier besonders wichtig ist. Ich freue mich daher sehr, dass das Niedersächsische Umweltministerium, die Sparkassenstiftung und der Landkreis Lüneburg die Beschäftigung von zwei Mitarbeiterinnen für zunächst drei Jahre finanziell ermöglicht haben.“ Anfang Januar konnten Maja Züghart und Siegrun Hogelücht ihre neuen Tätigkeiten aufnehmen. Beide haben an anderen Stellen bereits seit vielen Jahren im Biosphärenreservat gearbeitet. Ihre Hauptaufgaben sehen sie vor allem darin, zu informieren und zu beraten, „Naturerleben“ in der Region zu fördern und die Regionalentwicklung zu unterstützen. „Wir möchten Anlaufstelle und Ausgangsort für Unternehmungen in die Region sein“, so Maja Züghart. Und Siegrun Hogelücht ergänzt: „Wir freuen uns über viele zufriedene Besucher, die von uns erzählen und uns bald wieder besuchen.“ Die Öffnungszeiten und Kontaktdaten des Archezentrums können im Internet unter www.archezentrum-amt-neuhaus.de nachgesehen werden. Der Eintritt ist kostenlos.
Fotoaktion mit Scharnebeck
Mit einer großen Fotoaktion holt Scharnebeck das Berliner Publikum an den Stand. „Jeder kann bei uns ein Erinnerungsfoto mit nach Hause nehmen. Die Fotoaktion soll ein symbolischer Besuch in der Samtgemeinde Scharnebeck sein“, so Bürgermeister Laars Gerstenkorn. Mit einem kleinen Team vertritt Gerstenkorn seine Region am Elbe-Wendland-Stand. Die Besucher habe er neugierig gemacht.
Kartoffelkönigin reist mit toller Knolle nach Berlin
Sie kommt aus Bad Bevensen und ist mit der Kartoffel groß geworden. Als Botschafterin für eine der bedeutendsten Kartoffelregionen Norddeutschlands stand Lisa Greve am Dienstag auf der Bühne für Niedersachsen. Sie ist die Dritte im Amt der Heidekartoffelkönigin. Vorgeschlagen und ausgewählt wurde die 23-Jährige von der Marketing Bad Bevensen und der Landjugend. Es gratulierten Geschäftsführer des Bauernverbandes Nordostniedersachsen (BVNON), Wolf Winkelmann und Hans-Heinrich Sackmann aus dem Vorstand des Heidekartoffelverbundes.
Seit der Bundestagswahl 2013 vertritt sie den Wahlkreis Lüchow-Dannenberg-Lüneburg. Für einen Besuch ihrer Region in der Niedersachsenhalle nahm sich Hiltrud Lotze ausgiebig Zeit. In aller Ausführlichkeit erläuterten Wolf Winkelmann, Geschäftsführer des Bauernverbands Nordost-Niedersachsen (BVNON), Norbert Meyer, Bürgermeister der Samtgemeinde Ostheide und Hubert Schwedland, Bürgermeister der Samtgemeinde Lüchow auf welche Art und Weise Tourismus, (Land)-Wirtschaft, Naturschutz und Politik am Elbe-Wendland-Stand zusammenwirken. „Das sind spannende Themen, von denen ich heute höre“, so die Abgeordnete im Deutschen Bundestag. „Das Biosphärenreservat steht auch noch auf meinem Zettel“, so die SPD Vorsitzende. Auch die vielen zu überwindenden Hürden im Rahmen der Energiewende stünden auf ihrer Agenda.
Text + Foto / Bauernverband Nordostniedersachsen: Nutzten die Grüne Woche für Gespräche: (von links): Wolf Winkelmann (Geschäftsführer BVNON), Hubert Schwedland (Bürgermeister der Samtgemeinde Lüchow), SPD-Bundestagsabgeordnete Hiltrud Lotze sowie Norbert Meyer (Bürgermeister der Samtgemeinde Ostheide)