Die Dömitzer Eisenbahnbrücke hat am Montag wieder Besuch von ihrem neuen Eigentümer bekommen: Dr. Toni Bienemann betrachtete Details des Bauwerks mit Blick auf ein künftiges Nutzungskonzept. Darüber hatte der Gast aus Arnheim am selben Tag ein Gespräch im Dannenberger Verwaltungshaus geführt.
Was kann, was darf aus rechtlicher Sicht mit und an der alten Bahnbrücke gemacht werden? Mit solchen Fragen befassten sich Dr. Bienemann, Samtgemeindebürgermeister Jürgen Meyer, Baudirektor Jürgen Weinhold vom Landkreis Lüchow-Dannenberg und der Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung Elbtalaue, Professor Dr. Johannes Prüter, während ihrer Unterredung.
Wie Toni Bienemann berichtete, habe er mittlerweile eine ganze „Ideensammlung“ von Menschen bekommen, die Vorschläge für die Nutzung der einstigen Elbquerung entwickelten. Zum Teil seien diese Ideen „sehr gut ausgearbeitet“ und „architektonisch beachtenswert“, freut sich der Brückenbesitzer. Es sei sogar vorgeschlagen worden, die Brücke so weit herzurichten, dass sie den Fluss überspannt. Das aber wiederum würde viel zu teuer, gibt Toni Bienemann zu bedenken. Zum Thema „Windkraftanlagen“ merkt er an: Direkt an der Brücke ließen sich so etwas nicht realisieren, allenfalls irgendwo im Umland.
Was auch immer an der Brücke künftig geschieht: Es müsse wirtschaftlich sein, unterstreicht Bienemann. Am weitesten realistisch erscheine ihm die Überlegung, den baulichen Erhalt der Brücke zu sichern und dort etwas zu schaffen, das dem Betrachten der Natur dient. Zusätzlich könnte etwas Gastronomisches geschaffen werde. Kein Hotel, aber vielleicht die schon mal vorgeschlagene Lokalität in einem historischen Eisenbahnwaggon. So etwas, verbunden mit einem Aussichtspunkt, könnte die Brücke für Wanderer und Fahrradtouristen zusätzlich interessant machen.
Getroffen hat sich Dr. Bienemann am Montag auch mit Mitgliedern des Freundeskreises Dömitzer Eisenbahnbrücke, war aus diesem Kreis von Helmar Süßenbach zu erfahren. Gemeinsam ging es sodann zu dem, was von der Bahnbrücke übrig geblieben ist: ein Stück Historie, das nach dem Besitzerwechsel noch mehr ins Interesse der Öffentlichkeit gerückt ist als schon zuvor.
Für den Freundeskreis Dömitzer Eisenbahnbrücke vermittelt das noch genieteten 16 Stahlbögen und zwei Backsteinerden Wehrtürmen bestehende Industriedenkmal heute mit der ihr umgebenden Elbtalaue "eine skulpturale Schönheit, die ihre Anmutung mit jeder Wetterlage ändert."
Bernd Pastuschka für den Freundeskreis: "Nun gilt es der vergessenen Brücke etwas von Ihrer verlorengegangenen schlichten Eleganz zurückzugeben; Ihr das Trennende zu nehmen und sie einer neuen, zeitgemäßen Nutzung zuzuführen. Einer Nutzung, die die Schönheit der Landschaft mit der Einzigartigkeit des Industriedenkmals verbindet." Unter den eingereichten Konzepten, die auch dem Freundeskreis gut gefallen würden, befand sich auch eine Ideenskizze des Literaten Axel Kahrs für ein deutsches Freilicht-Literaturmuseum. Im August sollen die Ideen bei einem weiteren Treffen vertieft werden.
Bild: Hagen Jung / (von links): SG-Bürgermeister Jürgen Meyer, Dr. Toni Bienemann und Pieter Meijer, Manager der Immobilienfirma Peja, deren Präsident Toni Bienemann ist.
{{tpl:tocbox |style=width:60%;margin:6px; |hd=Mehr zu "Dömitz" |bd={toc |dt=Wiki |groupID=wnet |public=1 |tags=dömitz |max=10 |template=tpl:link-list }
}}