Er ist schwarz-braun, etwa sieben Zentimeter groß und wird in der Abenddämmerung so richtig aktiv: Der Hirschkäfer. Der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) ruft nun dazu auf, den Hirschkäfer zu suchen und ihn zu kartieren.
Warum ist der Käfer so interessant?" Nach der FFH-Richtlinie haben wir für seine Erhaltung eine besondere Verpflichtung übernommen", sagt Roland Heuser vom NLWKN. Denn der Bestand der Hirschkäfer hat in Mittel- und Südeuropa stark abgenommen - für die Tiere sind immer weniger Lebensräume vorhanden.
Doch um den Großkäfer zu schützen, müssen die Naturschützer zunächst einmal wissen, wo er lebt. Der große Käfer ist leicht zu erkennen - besonders auffällig ist sein "Geweih", das ihm den Namen Hirschkäfer eingebracht hat. Dabei handelt es sich um massiv vergrößerte Oberkiefer. Über die Verbreitung und den Bestand dieses größten europäischen Käfers gibt es trotz seiner Größe nur unzureichende Informationen, da die Tiere sehr unauffällig leben. „Die meisten Hirschkäfer werden eher zufällig entdeckt", ergänzt Heuser.
"Wegen
der versteckten Lebensweise ist eine systematische Bestandsaufnahme der
Hirschkäfer sehr zeit- und kostenaufwändig und kaum planbar", betont
der NLWKN-Experte. Deshalb hat der Landesbetrieb jetzt den Aufruf mit
einem speziellen Flyer gestartet, um eine Grundlage für gezielte Hilfs-
und Schutzmaßnahmen zu bekommen. Der Appell richtet sich insbesondere an
Personen, die sich viel in der freien Natur aufhalten. Da sich
Hirschkäfer auch innerhalb oder am Rande von Siedlungen entwickeln
können, sind aber auch Gartenbesitzer oder Spaziergänger sehr wichtige
potenzielle Beobachter und Melder. Ganz besonders große Chancen bei der
Hirschkäferbeobachtung haben Forstbedienstete und Jäger.
Weitere Infos unter www.nlwkn.niedersachsen.de. Dort gibt es auch spezielle Meldebogen und ein Faltblatt zum Download.
Foto / H. Wilke / NLWKN: Mit ihrem prächtigen Geweih sind die Hirschkäfer-Männchen besonders imposant.