Ob kulinarische Spezialitäten, hochklassiges Kunsthandwerk oder besondere Erlebnisse - die Region hat viel zu bieten. Doch oft sind die Anbieter schwer zu entdecken. Abhilfe will jetzt ein neues Online-Portal schaffen, das Kleinproduzenten des ländlichen Raums mit neuen Kunden zusammenbringt.
Mit "echt.land " gelang es den InitiatorInnen Angelika Blank und Gerhard Ziegler, einen markanten Namen mit der neu verfügbaren Domainendung „land“ zu sichern. Unter dieser "Marke" werden die Besucher des neuen Portals viele der besten Dingen finden, die auf dem Lande erhältlich sind. Im Bereich „Einkaufen“ wird der Kunde beispielsweise hier eine Salami vom Archehof in der Elbtalaue, dort einen Schafskäse vom Kleinbauern im Südkreis und dazu noch ein handgeschnitztes Schneidebrett in denselben Warenkorb legen und bequem in einem Betrag bezahlen können. Die Ware wird entweder von den Anbietern geliefert oder kann vor Ort abgeholt werden.
Gerhard Ziegler, hat dafür ein Shopsystem konzipiert, das es gerade kleinen Produzenten mit geringem Aufwand ermöglicht, ihre Produkte online zu präsentieren. Möglichkeiten der Selbstvorstellung in Text, Bild und eigenem Blog bieten reichlich Spielraum für Individualität und dafür, die Kunden am Produktionsprozess teilhaben zu lassen. Das System gewährleistet eine rechtssichere Abwicklung und regelmäßige Abrechnungen.
Das von der EU geförderte Projekt ist jedoch mehr als eine reine Verkaufsplattform. Im Magazin-Bereich des Portals werden Geschichten erzählt - über die Region, über Anbieter und Herstellungsverfahren. Was treibt die Gewandschneiderin an, sich mit textilen Techniken vergangener Epochen zu beschäftigen? Was unterscheidet die Salami eines Bentheimer Schweins von seinem anonymen Pendant aus dem Supermarkt? Mit diesen tiefergehenden persönlichen Einblicken wollen die Initiatoren Angelika Blank und Gerhard Ziegler authentische Einblicke vermitteln und für Aspekte der Ökologie und Nachhaltigkeit hinter den alltäglichen Kaufentscheidungen sensibilisieren. Nicht zuletzt sind die Geschichten Beispiele dafür, wie sich Menschen eine eigenständige Existenz auf dem Land geschaffen haben, indem sie konsequent das tun, was sie lieben.
„Natürlich bedienen wir damit auch den anhaltenden Trend der Land-Sehnsucht“, so Gerhard Ziegler. Auch hier hat der Initiator Ideen, wie er dem Bedürfnis nach Naturnähe begegnen kann: „Der Kunde kann bei uns auch Erlebnisse buchen, wie Floßfahrten oder Kanutouren mit Adlerbeobachtung auf der Elbe.“ Auf diese Weise werden auch touristische Angebote eingebunden, die Kunden Anreize bieten, die Region zu besuchen und gleichzeitig bei den Erzeugern vor Ort einzukaufen. Gebucht wird auf dieselbe einfache Weise wie die übrigen Produkte über den Shop des jeweiligen Anbieters.
Angebot an die regionalen Anbieter
Im ersten Schritt sind Anbieter der Region eingeladen, sich das Projekt anzusehen und zu prüfen, ob eine Präsentation in diesem Rahmen für sie in Frage kommt. Interessenten, die sich unter www.echt.land melden, erhalten später Zugang zur Testplattform und können sich mit den Möglichkeiten des Portals und eines eigenen Shops vertraut machen.
Spätestens zum 1. Oktober soll das neue Portal starten - mindestens 50 interessante Anbieter werden bis dahin zusammen kommen. Das Portal wird überregional angelegt, bietet dem Interessenten aber durch Umkreissuche die Möglichkeit, gezielt Anbieter vor der Haustür aufzufinden. Es geht nicht darum, nur noch Handel innerhalb der Regionen zu treiben, sondern die Regionen zu stärken, indem der Kunde direkt beim Erzeuger kaufen kann. Und durch die Versandmöglichkeit profitieren hier eben besonders die Kleinproduzenten auf dem Land.
Das Projekt wird mit Mitteln des Landes Niedersachsen sowie der Europäischen Union aus dem Programm „Nachhaltige Entwicklung“ gefördert.