Der Schulbetrieb in der Grundschule Schnega war bereits im Sommer eingestellt worden. Nun stellte sich bei einer technischen Prüfung heraus, dass sich die elektrische Anlage der Schule in einem katastrophalen Zustand befindet. Ergebnis: Schule und Sporthalle wurden mit sofortiger Wirkung geschlossen.
Veranlasst hatte die Prüfung die Gemeinde Schnega, die die Aussagen der Samtgemeinde Lüchow als bisherigem Schulträger nicht glauben wollte, dass die technischen Anlagen Mängel aufweisen.
"Zwar liegt der Gesamtprüfbericht noch nicht vor, dennoch ist bereits jetzt klar, dass eine weitere Nutzung der Schule sowie der angeschlossenen Sporthalle aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist," teilte die Samtgemeinde Lüchow am Montag mit. Der DEKRA-Prüfer habe vorab darüber informiert, dass der Betrieb der elektrischen Anlage erst nach Behebung der Mängel wieder zulässig sei.
Obwohl nach Alternativen gesucht wurde, sah sich die Samtgemeinde nun dazu gezwungen, Schule und Sporthalle mit sofortiger Wirkung zu schließen. Fest steht, dass die Elektrischen Anlagen altersbedingt dringend zu erneuern sind.
Eine Prüfung der Festinstallation hatte bereits in den Jahren 2012/2013 Mängel aufgeführt, die aber nicht als gravierend galten. Die jetzt monierten schwerwiegenden Mängel, die zur Schließung führten, sind damals nach Auskunft von Markus Kehbein, Abteilungsleiter Liegenschaftsmanagement in der Samtgemeinde, nicht festgestellt worden.
Hintergrund der Prüfung ist, dass die Samtgemeinde das Schulgebäude nach dem Ende des Grundschulbetriebs an die Gemeinde Schnega zurückgeben will. Wie aus mehreren Quellen zu erfahren war, soll dort auf Initiative (u.a.) der Schwiegertochter von Bürgermeister Wilhelm von Gottberg eine evangelische Schule eingerichtet werden.
Nachdem das Zwischenprüfungsergebnis bekannt geworden war, kündigte laut einem Medienbericht Bürgermeister von Gottberg an, das Schulgebäude erst zurücknehmen zu wollen, wenn die Samtgemeinde die Mängel abgestellt habe, da die Gemeinde das Gebäude vor "vielen Jahren" in gutem Zustand abgegeben habe. "Das Gebäude wurde vor rund 30 Jahren an uns übergeben," so Kehbein.
Wie groß der nötige Sanierungsumfang sein wird und welche Kosten damit verbunden sein werden, wird aktuell noch ermittelt. Sobald das genaue Schadenmaß fest steht, wird die Samtgemeinde mit der Gemeinde Schnega abstimmen, wie weiter vorgegangen werden kann. Davon wird es abhängen, ob und wann ggf. eine Nutzung wieder möglich sein wird.
Die aktuelle Schließung betrifft vor allem die Kinder des Kindergartens sowie den Sportverein Schnega, die die Turnhalle als Trainingsraum nutzen.