Seit einigen Monaten ist die umgebaute Wendlandtherme in Betrieb. Nun soll demnächst ein Fitnessstudio das Sportangebot in dem Bad ergänzen. Vergangene Woche diskutierte ein Fachausschuss der Samtgemeinde das Projekt.
Über 60 000 Gäste kommen jährlich in die Region Gartow/Trebel. Dazu kommen noch rund 4500 Einwohner der Samtgemeinde. Für Gartows Kämmerer Hans-Heinrich Drimalski genügend potenzielle Nutzer eines Fitnessstudios in der Wendlandtherme.
Außerdem, so heißt es in dem (Grob)konzept, welches zur Ratssitzung vorgelegt wurde, gibt es im Umkreis von rund 25 Kilometern kein gewerbliches Fitnessstudio. Gute Aussichten also, dass Angebote für Kraft- und Ausdauertraining so vielfach wahrgenommen werden, dass sich die Investitionskosten von 150 000 Euro und die laufenden Kosten von rund 61 000 Euro rechnen. So sieht es jedenfalls die Samtgemeindeverwaltung. Das Fitnessstudio soll in den nach dem Bau der neuen Saunalandschaft inzwischen leerstehenden Saunaräumen eingerichtet werden.
Mit der Einrichtung eines Fitnessstudios in den nunmehr leerstehenden ehemaligen Saunaräumen würde die Wendlandtherme gerade denjenigen, die am Erhalt ihrer Gesundheit und sportlicher Betätigung interessiert sind, ein zusätzliches attraktive Möglichkeiten bieten. Auf insgesamt rund 150 qm sollen deshalb über 20 Geräte für Muskelaufbau und Ausdauertraining zur Verfügung stehen. Ein zertifizierter Trainer soll einige Stunden in der Woche beraten und unterstützen, ansonsten werde das Badpersonal weiter geschult, so dass es auch bestimmte Fragen zum Traininungsaufbau und Gerätenutzung beantworten kann. In einer zweiten Stufe will man dann die Personalstruktur so ausbauen, dass auch Präventionsmaßnahmen durchgeführt werden können, die von den Krankenkassen übernommen werden.
Bei den Ratsmitgliedern, vor allem den Grünen, herrschte Skepsis. "Zu unpräzise durchgerechnet" sei das Konzept, hieß es von den Grünen. Nicht sichtbar seien regelmäßige Kosten wie Reinigung und Wartung. Außerdem müsste die Stundenanzahl für zertifizierte Trainer erhöht werden. Auch die geschätzten Einnahmen von rund 64 908 Euro schienen einigen Abgeordneten zu positiv gerechnet. Andere Abgeordnete beschäftigten sich mit Einsparmaßnahmen.
Rund eine Stunde diskutierten die Ratsmitglieder mit Kämmerer Drimalski über Details der Ausgestaltung wie Einbau von Fenstern, Einsatz von abgehängten Decken oder ob der Boden mit Linoleum ausgelegt wird. Kämmerer Drimalski wies immer wieder darauf hin, dass es sich derzeit um die erste Vorstellung eines Grobkonzeptes handele, welches in den nächsten Monaten - in Abstimmung mit den Ratsmitgliedern - weiter ausgearbeitet werde.
Nach längerem Hin und Her zeigten sich die Abgeordneten damit einverstanden, dass das Projekt "Fitnessstudio" weiter geplant werden kann. Sie gaben der Samtgemeindeverwaltung allerdings auf, zu prüfen, inwieweit ein anderer Betreiber als die Samtgemeinde für das geplante Fitnessstudio gefunden werden kann. Günstiger wäre ein erfahrener Betrieb oder auch ein Pächter, der auch fachliche Beratung und Unterstützung beim Trainingsaufbau geben kann, so die grünen Abgeordneten. Der in der Therme ansässige Massage- und Krankengymnastikbetrieb hatte allerdings schon vor längerer Zeit eine Ausweitung seiner Praxis abgelehnt.
Trotz der in Strecken recht kleinteiligen Diskussion stehen die Chancen sehr gut, dass ab Herbst in Gartows Wendlandtherme über 20 Geräte für Kraft- und Ausdauertraining zur Verfügung stehen werden. Kombitarife für die gleichzeitige Nutzung von Bad-, Sauna- und Fitnessbereich sind dabei in der Planung bereits vorgesehen.
Foto / Angelika Blank: Gartows Kämmerer Hans-Heinrich Drimalski (li.) erläuterte vergangene Woche den Mitgliedern des Gartower Samtgemeinderats die Planungen für ein Fitnessstudio in den ehemaligen Saunaräumen.