Während in Lüchow-Dannenberg das Wasser den Alltag der Elbanlieger beherrschte, hat eine große Delegation aus der Region am Freitag ihre Präsentation auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin eröffnet. Für 10 Tage sind dort die Werber mit Häppchen, Pröbchen und munteren Bühnenauftritten damit beschäftigt, mehr Besucher ins Wendland zu locken. Am Montag war Ministerpräsident David McAllister am Stand zu Besuch.
Hoher Besuch für den gemeinsamen Messestand der Biosphärenregion Elbtalaue-Wendland auf der Grünen Woche Berlin: Ministerpräsident David McAllister gab sich die Ehre und informierte sich über die Aktivitäten der Partner aus der Region. Ein besonderes Lob stellte McAllister dem LandFrauenverband aus. „Wenn alle Menschen so wären wie die LandFrauen, dann gäbe es viele Probleme nicht auf der Welt," so der Ministerpräsident.
Aalhappen und Naturerlebnisse
Tobias Keienburg von der Biosphärenreservatsverwaltung „Niedersächsische Elbtalaue“ stellte besonders die grenzübergreifende Zusammenarbeit in den zwei beteiligten Landkreisen und acht Kommunen der LEADER-Region Elbtalaue heraus. „In der Region kooperieren mit dem Bauernverband Nordostniedersachsen, der Bioenergie-Region Wendland-Elbetal, dem Biosphaerium Elbtalaue, den Tourismuseinrichtungen der Landkreise, dem Naturpark, der Biosphärenreservatsverwaltung, den LandFrauen und der Stork-Foundation viele Partner, von denen man es auf den ersten Blick nicht unbedingt erwarten würde.“
Trotz des Hochwassers ließ es sich auch Christian Köthke aus Gorleben nicht nehmen, nach Berlin zu kommen. Der einzige verbliebene hauptberufliche Elbfischer in der Biosphärenregion und seine Frau Regine lockten etliche Besucher der Grünen Woche mit Aalhappen an den Infotresen der Samtgemeinde Gartow und bekamen viele lobende Worte für den besonderen Geschmack der selbst gefangenen Fische.
Samtgemeindebürgermeister Friedrich-Wilhelm Schröder freute sich gemeinsam mit Marie-Renée Nowak vom Gewerbe- und Tourismusverein Gartow und Karen Hardorp von der Elbtalaue-Wendland Touristik GmbH ebenfalls über regen Zuspruch am Messestand. „Die Besucher interessieren sich vor allem für die Naturerlebnisangebote rund um Gartow. Mit der Elbe, dem Elbholz, dem Höhbeck, dem Gartower See und der Seegeniederung hat die Samtgemeinde außergewöhnlich viele naturkundliche Highlights für die ganze Familie zu bieten.
Biber, Seeadler, Weiß- und Schwarzstörche sind nur einige der Tierarten, die sich in unserer Samtgemeinde wohlfühlen. Hinzu kommen die kulturhistorisch bedeutsamen Grenzerfahrungspunkte entlang des Grünen Bandes, also der ehemaligen innerdeutschen Grenze.“, weiß Schröder aus langjähriger Erfahrung. Darüber hinaus hat auch die Kunst im und rund um den Gartower Zehntspeicher ihren Platz. Und schließlich existiert mit der Wendland-Therme eine Bade- und Wellnesseinrichtung, die auch an regnerischen Tagen Gäste in die Region lockt.
Von Fledermausbunkern und Aussichtstürmen
Die enge Zusammenarbeit der Samtgemeinde mit den Verwaltungen des Biosphärenreservats und des Naturparks „Elbhöhen-Wendland“ versteht sich da von selbst. Tobias Keienburg von der Biosphärenreservatsverwaltung führt aus: „In den letzten Jahren sind zahlreiche ‚Natur erleben’-Projekte in der Samtgemeinde Gartow angeschoben und realisiert worden. Diese Vorhaben werden maßgeblich vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz sowie der Europäischen Union finanziert und mit der Biosphärenreservatsverwaltung abgestimmt. Neben den zwei neu gebauten Türmen an der Schwedenschanze und in Schnackenburg sind dies der Klaus-Bahlsen-Seeadlerturm bei Nienwalde, die Maßnahmen zur Renaturierung der Oberen Seege und die Fledermausbunker am Höhbeck. Noch in der Umsetzungsphase befinden sich Maßnahmen zur kulturgeschichtlichen Bedeutung des Höhbecks und zur Wiederanbindung des Försterbracks an die Elbe.“
Getreu dem Leitmotiv von Biosphärenreservaten, regionale Natur und Kultur gleichermaßen zu bewahren, wurde das Messeteam aus Gartow von den Gartower Jagdhornbläsern nach Berlin begleitet, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiern. Die Gruppe unter der Leitung von Uwe Jennrich reiste mit 11 der 16 Mitglieder an und präsentierte ein Potpourri aus bekannten Jagdsignalen, Jagdliedern und Jagdmärschen. In kurzen Zwischenpausen erläuterte Jennrich dem Publikum die Signale.
Bis zum 30. Januar ist ein Besuch am Stand noch möglich. Der Stand ist leicht in der Niedersachsenhalle 5.2a zu finden, da er direkt gegenüber der Bühne steht.
Weitere Informationen im Internet unter www.igw-elbtalaue.de.
Text: Tobias Keienburg / Biosphärenreservatsverwaltung „Niedersächsische Elbtalaue“
Titelfoto: Jörg Behn / Samtgemeinde Gartow - Ministerpräsident David McAllister (vierter von links) am Stand der Biosphärenregion. Mit auf dem Bild (von links): Elbfischer Christian Köthke, Ute Meyer (LandFrauenverband Lüchow-Dannenberg), Tobias Keienburg (Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue, Wolf Winkelmann (Bauernverband Nordostniedersachsen), Wilhelm Schröder (Samtgemeinde-Bürgermeister Gartow)