Thema: igw2014

Elbe-Wendland auf der Grünen Woche

Am Samstag startete in Berlin die Grüne Woche. Auch in diesem Jahr präsentiert sich die Region Elbe-Wendland wieder auf einem gemeinsamen Stand - an den ersten Tagen mit Zwergen, Bibern und einer Reihe musikalischer Newcomer.

Elbi ist 1,90 m groß, von kräftiger Statur und ausgestattet mit einem kuscheligem Fell. Elbi ist die lebendig gewordene Nachbildung eines Bibers. In diesem Jahr ist er Botschafter der Region Elbe-Wendland.

Als ihren ersten Gast begrüßen die Elbe-Wendländer am Freitag Landwirtschaftsminister Christian Meyer. „Das wunderschöne Elbe-Wendland“, bemerkt der Landwirtschaftsminister beim Betreten des Messestandes. Meyer findet es bemerkenswert, dass sich die Akteure der Region als Gemeinschaft präsentieren, in der Naturschutz und Tourismus miteinander vereint sind. Der Landwirtschaftsminister zeigt sich interessiert am Thema Bürgerwindparks. „Unsere Raumordnungsprogramme sind in der Überarbeitung. Bei der Ausweitung der neuen Versorgungsgebiete versuchen wie eine verträgliche Lösung für Mensch und Natur zu finden“, erklärt Wolf Winkelmann, Geschäftsführer des Bauernverband Nordostniedersachsen. Für einen größeren Austausch ist nicht viel Zeit. Der Minister setzt seine Runde durch die Niedersachsenhalle fort.

12 Jahre Biosphaerium – Geschäftsführerin Andrea Schmidt blickt zurück und auch nach vorne. Ihr neustes Projekt ist der Stör als Fisch des Jahres 2014. Nachdem das Meerestier seit über 10 Jahren wieder hochgezüchtet wird, findet man ihn seit 2012 wieder in der Elbe- seit 2013 auch im Aquarium des Biosphaeriums. In den fünfziger Jahren gab es den Stör als Massenfisch in der Elbe. Ziel des Projektes ist es, den bis zu 3m langen Fisch wieder fest in der Elbe anzusiedeln. „Ob das Projekt erfolgreich ist, wissen wir erst in 15-20 Jahren“, so Schmidt.

„Singen hält jung. Singen verbindet und schafft Freundschaften“. Wolfgang Malta ist begeisterter Mitsänger des Shantychors Bleckede. Shantys sind in der Geschichte der Seefahrer als Arbeitslieder bekannt. „Einer unserer Mitsänger ist auf der Gorch Fock zur See gefahren“, erklärt der Bleckeder. Mit „Rolling Home“, „Lapaloma“ und „Auf der Elbe sind wir gefahren“ begleitet Chorleiter Renke Brünjes den Gesang seiner 13-Mann-Truppe auf dem Schifffahrtklavier. Damit läutet Bleckede das Bühnenprogramm für Elbe-Wendland in der Niedersachsenhalle ein.

WENDLAND EROBERT BERLIN

Samstag, 18. Januar: Dichtes Gedränge in Halle 20. Wendland macht Musik und das von hoher Qualität. Tradition, Frohsinn und gute Laune - daran wollen sie festhalten, die Bläser des Musikzugs der Feuerwehr Clenze. Seit einem halben Jahrhundert machen sie zusammen Musik. Am Samstag gaben sie eine kleine Kostprobe ihres Könnens auf der Grünen Woche, begleitet wurde der Musikzug von der Wendländischen Volks- und Trachtengruppe "De Wendländer". Als eine der ältesten Tanzgruppen aus Lüchow-Dannenberg haben diese sich mittlerweile auch in Österreich und in den Niederlanden einen Namen gemacht.

Und dann kommt Johanna. Das Mädchen aus Hitzacker spielt seit sieben Jahren Gitarre. „Leiser Indierock “, so könnte ich meine Musik beschreiben, berichtet Johanna. Viele ihrer Stücke schreibt die Musikerin selbst. 2012 stellt sie ihr Talent unter Beweis und belegt beim Bandwettbewerb „Lüchow rockt“ den ersten Platz. Ihr folgt eine Newcomer-Band aus dem Wendland "MomentmaL". Sebastian an der Gitarre, Eike am Schlagzeug und Marian am Klavier. Jüngstes Bandmitglied ist Jeannine. „Die Band suchte noch jemanden für´s Saxophon. Meine Bedingung war, dass ich auch Singen darf. Nachdem ich ihnen vorgespielt und vorgesungen habe, haben sie mich genommen“, erklärt die Schülerin der 9. Klasse aus Lüchow.

Vor Berliner Publikum ist es für MomentmaL Premiere. Sie spielen selbstgeschriebene Songs aus ihrem neuen Album „Nur ein Augenblick“. Wilhelmine – auch aus dem Wendland - leitet über zu Pop and Soul. Mit ihrer Stimme verzaubert die 23-jährige ihr Publikum. Am Klavier begleitet Arne Timm, das Schlagzeug bedient Timm Rose. Die dreiköpfige Band spielt, wenn nicht auf der Grünen Woche, auf den kleinen und großen Bühnen unserer Städte.

La Dolce Vita aus Lüchow - wenn schon nicht die Zutaten aus dem Wendland stammen, das Endprodukt tut es allemal. Der hellgelbe Zitronenlikör "Limoncello" ist die ganz eigene Kreation von Mario Esposito und seinem Team. „Für unseren Likör lasse ich mir die Zitronen extra aus Süditalien mitbringen“, erklärt Mario Esposito. „Die original italienische „Limone Pane“ ist fast so groß wie eine Pampelmuse und schmeckt nicht so sauer. Sie eignet sich perfekt für die Herstellung unseres feinen Likörs“, so der gebürtige Italiener. Das Berliner Publikum hat er überzeugt. Zuhause müsse er erstmal nachproduzieren.

Es ist langer Samstag in Niedersachsen. Erst um 20.00 Uhr schließen die Tore der Messehallen. Zeit genug für ein Gespräch mit der Vorsitzenden der Grünen Fraktion im Europaparlament, Rebecca Harms. Sie verspricht die Anliegen der Ausstellergemeinschaft mit ins Europarlament zu nehmen. „Für uns ist es ein wichtiges Ziel, eine Anerkennung unsere Rundlingsdörfer für das Weltkulturerbe zu erreichen“, so Hubert Schwedland, Bürgermeister aus Lüchow. Auf Bundesebene müsse eine Entscheidung getroffen werden. „Wenn uns das gelänge, dann hätte es ein magnetisches Alleinstellungsmerkmal“, so Harms. „Wenn Sie danach gefragt werden, legen Sie doch ein gutes Wort für uns ein“, wünscht sich Schwedland. Wolf Winkelmann leitet über zu einem landwirtschaftlichen Thema, das dem Geschäftsführer des Bauernverbandes Nordostniedersachsen(BVNON) unter den Nägeln brennt.

Nach bayrischem Vorbild setzt sich der BVNON dafür ein, Milchbauern durch eine stärkere Marktmacht bessere Milchpreise zu ermöglichen und gründete vor einigen Monaten die Norddeutsche Milcherzeuger Gemeinschaft. Die NordMeG – das sind die MeG Lüneburg, Hagenow, Süd-Mecklenburg, Nordpool, Elbe-Tal, Osnabrück und Wümme-Milch - ist nach vielen Monaten intensiver Arbeit als Dachorganisation nach Agrarmarktstrukturgesetz anerkannt . Damit das Projekt Zukunft hat, seien die norddeutschen Milchbauern dringend auf eine finanzielle Unterstützung angewiesen, erklärt Winkelmann. „Ich würde mich freuen, wenn Sie uns weiter unterstützen würden, so der Geschäftsführer des BVNON. „Die Milch ist für Niedersachsen sehr wichtig. Wir bemühen uns, in Brüssel mit Landwirtschaftsminister Meyer zusammen eine Möglichkeit zu finden, die Finanzierung der NordMeG umzusetzen“, verspricht Rebecca Harms.

ZWERGENAUFSTAND IN BERLIN

Sonntag, 19. Januar: „Das ist hier mein erster großer Auftritt“, erklärt Sina Rusdorf. Ganz schön aufregend sei es zum ersten Mal in Berlin zu sein und auf der Bühne zu stehen. „Meine große Schwester war auch schon einmal Weinkönigin“, antwortet die im Oktober 2013 gekürte Weinkönigin Hitzackers auf die Frage, wie man zu solch einem Amt überhaupt kommt. Begleitet wird die 20-jährige von einem Bus voll mit Zwergen. Und wieder viel Musik hat Elbe-Wendland im Gepäck.

Bühne frei für das Orchester der Kirchengemeinde Neetze. Norbert Meyer, Bürgermeister der Samtgemeinde Ostheide mischt sich unter das Berliner Publikum. „Ich komme nur für die tollen Bühnenauftritte aus Niedersachsen und Bayern zur Grünen Woche“, erklärt die Dame zu seiner linken und lauscht den Bläsern aus Neetze. Bereit halten sich auch schon die Jeetzelstakers für die nächste Bühneneinheit. Ihre Lieder erzählen Geschichten von Seeleuten. Und auch die kleinen Zuhörer sind mit großen Augen und Ohren dabei.

Ein Highlight am Elbe-Wendland-Stand sind in diesem Jahr die Neetzer Spinnerinnen mit männlicher Verstärkung. Die Neetzer Spinnstube gründete sich zur 800-Jahr-Feier in vor neun Jahren. Zuhause treffen sie sich einmal im Monat, um das alte Handwert des Spinnens zum Leben zu erwecken. An den Handspindeln versuchen sich vorbeiziehende Messegäste.

Und auch die Landjugend Dannenberg hat ihren Weg in die Metropole gefunden. Sie setzen sich ein für den Klimaschutz, die Förderung regenerativer Energien und widmen sich den aktuellen Themen der Landwirtschaft. Den alljährlichen Wettbewerb des Leistungspflügens lässt sich die Landjugend um keinen Preis entgehen.

Fast täglich dreht das Glücksrad. Jürgen Meyer, Bürgermeister Elbtalaue der Samtgemeinde Elbtalaue freut sich den beiden Gewinnern einen Gutschein für ein Wochenende für zwei Personen im Gasthaus "Zum Hannoveraner" in Dannenberg zu überreichen.



 


Fotos

2014-01-20 ; von pm (autor), asb (autor),
in Messedamm, Berlin, Deutschland

igw2014  

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