Am Montag wird es im Endlagersuchverfahren richtig spannend. Dann verkündet das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, welche Regionen im weiteren Endlagersuchverfahren bleiben - und welche herausfallen.
Es wird spannend: bleibt Gorleben im Endlagersuchverfahren? Oder fliegt der Salzstock jetzt - nach dem Aktenstudium geologischer Daten aller in Frage kommenden Standorte - raus?
Schon vor der Verkündung der verbleibenden Teilgebiete am Montag sind der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) wiederholte Äußerungen des Grünen-Chefs Robert Habeck zum Umgang mit dem bisherigen Standort Gorleben "bitter aufgestoßen". "In bekannt flockiger Form äußert sich Robert Habeck in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nun im Vorfeld des Zwischenberichts der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), der am Montag Aufschluss über die Teilgebiete gibt, die für die Endlagersuche näher unter die Lupe genommen werden", so Wolfgang Ehmke, Sprecher der BI. Er zitiert Habeck mit den Worten: "Ich rechne damit, dass Gorleben noch drin bleibt, das ist auch richtig. Kein Standort darf aus politischen Gründen gestrichen werden, sonst ist das Vertrauen in das Verfahren und damit die Endlagersuche im Eimer."
BI: "Das Vertrauen ist längst im Eimer"
„Im Eimer ist schon lange unser Vertrauen in eine faire und wirklich wissenschaftsbasierte Endlagersuche“, kontert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, "zumal die Suchkriterien so gedreht wurden, dass einer der Hauptgründe, warum der Salzstock Gorleben-Rambow unweigerlich aus dem Rennen wäre, nämlich der Wasserkontakt, zu einem Abwägungskriterium herabgestuft wurde."
„Es gibt dennoch etliche geowissenschaftliche
Ausschlussgründe, die jetzt im vergleichenden Suchverfahren dafür sprechen,
dass Gorleben schon am Montag in der ersten Bewertungsrunde ausscheidet. Warum
nun ausgerechnet ein Grüner es richtig findet, dass Gorleben trotzdem drin
bleiben sollte, atmet den Geist von 1997, als Gorleben aus politischen Gründen
als Standort für ein nukleares Entsorgungszentrum bestimmt wurde," resümiert Ehmke.
Foto | Andreas Conradt, Publixviewing: Die Mauer um das seit Anfang 2018 stillgelegte Erkundungsbergwerk ist gefallen - doch die Diskussion darum, ob der Salzstock als Endlager für radioaktiven Müll geeignet ist, geht weiter.