Sonne und Wind fördern statt Atom, Kohle oder Fracking für die Energieversorgung einsetzen - Das wollen die Initiatoren der Großdemonstrationen, die am Samstag in sieben Städten stattfinden werden. Die EEG-Reform von Bundesminister Sigmar Gabriel wird nach ihrer Ansicht den Ausbau der Erneuerbaren Energien bremsen statt fördern.
Die Organisationen .ausgestrahlt, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), campact, die NaturFreunde Deutschlands sowie zahlreiche lokale Initiativen rufen bundesweit
dazu auf, am Samstag, dem 22. März in den Landeshauptstädten Düsseldorf, Hannover, Kiel, Potsdam, München, Mainz und Wiesbaden gegen Pläne der Bundesregierung für ein Ausbremsen der Energiewende zu demonstrieren.
Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt: „Die Energiepolitik der Bundesregierung ist vor allem eins: halbherzig. Nach wie vor laufen in Deutschland neun Atomkraftwerke und gefährden tagtäglich die Bevölkerung. Der Atomausstieg darf nicht gefährdet, er muss beschleunigt werden. Und die Bundesregierung muss begreifen, dass sie in Sachen Atommüll-Lagerung auf die Betroffenen zugehen muss. Nur im gesellschaftlichen Konsens wird sich das Problem eingrenzen lassen."
Christoph Bautz, Geschäftsführer von campact: „Die Bundesregierung bedient mit ihren Plänen zur EEG-Reform vor allem die Interessen der großen Stromkonzerne und bootet im Gegenzug die kleineren privaten Investoren aus. Die Erfahrung aus Jahrzehnten zeigt, dass Unternehmen,
die ihr Geld primär mit Atom- und Kohlekraftwerken verdienen, nichts an einer wirklichen Energiewende liegt. Deshalb muss eine zukunftsfähige, demokratisch kontrollierte und bürgernahe Energieversorgung gegen die Pläne der schwarz-roten Regierungskoalition durchgesetzt werden.“
Mit Bus und Traktor aus dem Wendland zur Demo nach Hannover
Auch die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg beteiligt sich an der Großdemo. "Die Energiewende ist in Gefahr und die Befürworter der Atomkraft kommen
schon aus der Deckung heraus," so ein Sprecher. Die BI warnt davor, bei der Endlagerdebatte den Kontext
zu vergessen.
Die Bundesregierung sei im Begriff, die fruchtbaren
Ansätze einer dezentralen Energieversorgung in Bürgerhand zu kappen. Und
nicht nur in Bayern gebe es Stimmen, die den Atomausstieg bis zum Jahr
2022 in Frage stellen. Zuletzt hatte Peter Ramsauer (CSU) den
Atomausstieg in Frage gestellt. "Ohne einen schnellen Atomausstieg
werden wir uns nicht für die – im Kern unlösbare – Lösung des
Atommüllproblems hergeben", warnt die BI.
Wer mit einem Bus kostengünstig nach Hannover zur Demo fahren will, sollte sich umgehend im Lüchower BI-Büro (05841-4684) anmelden.
Die Bäuerliche Notgemeinschaft will eine dezentrale Energieversorgung mit Bürgerbeteiligung. "Die Bundesregierung will eine EEG-Reform, die dezentrale Energieerzeuger behindert, Kohlestrom und Offshoreerzeugung dagegen favorisiert", heißt es in einer Mitteilung der Landwirte, von denen viele selber in den letzten Jahren zu Energiewirten geworden sind.
Die Bauern werden sich mit einem Traktor-Treck an der Demo in Hannover beteiligen. Treckertreffpunkt ist bereits morgens um 6:00 Uhr in Waddeweitz. Wer Interesse hat, mitzufahren, melde sich bei Keit, Tel.-Nr. 0175-416 5581.
Die Eckdaten der Demonstrationen sowie regionale Ansprechpartner finden sich im Internet unter: http://energiewende-demo.de/