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"Erkundung in Gorleben ist fachlich begründet" - Oettinger will Gorleben

Vergangene Woche hatte der grüne Ministerpräsident in Baden-Württemberg in Aussicht gestellt, dass auch in seinem Bundesland womöglich nach einem geeigneten Standort für ein atomares Endlager gesucht werden können. Flugs beeilte sich der frühere CDU-Ministerpräsident Günther Oettinger der Welt mitzuteilen, dass er eine Ausweitung der Standort-Suche auf den Südwesten strikt ablehnt.

Einen offenen, zukunftsweisenden Weg hält der EU-Energiekommissar offenbar nicht für nötig. Untersuchungen hätten ergeben, dass es in Baden-Württemberg keine geeigneten Gesteinsschichten für ein Endlager gibt, sagt Oettinger. "Die Entscheidung, ausschließlich den Salzstock in Gorleben zu erkunden, ist fachlich begründet."

War auch nicht anders zu erwarten, sagen Atomkraftgegner, es ist doch die einfache Lösung - das lästige Atommüllproblem wegzudrängen. Doch nicht nur Verdrängen ist nach bei Oetingers Vorlage möglich, auch der Abtransport nach Sibirien wird auf europäischer Ebene nicht mehr ausgeschlossen, kritisiert Rebecca Harms. Mehr dazu im aktuellen Sommerinterview mit der Co-Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Europaparlament.

BI Umweltschutz kontert: Günther Oettinger lässt nicht locker

Der EU-Energiekommissar hat fest Gorleben im Blick, so die BI:  "Die EU-Energierichtlinie, die von den europäischen Regierungen konkrete Pläne für die Errichtung eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle vorsieht, zielt auf die Durchsetzung Gorlebens", befürchtet die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

Der Mangel an Sachverstand Oettingers sei gravierend, findet die BI, schlichte Behauptungen eines Politikers, der seine Baden-Württembergische Provenienz nicht verleugnen könne, würden auch nicht gewichtiger durch seine neue Rolle als EU-Energiekommissar.

"Gorleben wurde aus politischen Gründen gewählt, die Geologie spielte eine völlig untergeordnete Rolle", hält BI-Sprecher Wolfgang Ehmke Oettinger entgegen. Ein vergleichendes Suchverfahren sei Stand von Wissenschaft und Technik.

Foto: DerFalkVonFreyburg




2011-08-01 ; von Angelika Blank / Dirk Drazewski (autor),

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