Erneut wurden Qualitätsprobleme bei der Fertigung von Transport- und
Lagerbehältern für hochradioaktive Abfälle entdeckt. Betroffen sind auch neun von zwölf Behältern mit Glaskokillen-Abfall aus französischer Wiederaufbereitung im Transportbehälterlager Gorleben.
Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel hatte am Freitag die Öffentlichkeit darüber informiert, dass es bei der Fertigung von Transport- und Lagerbehältern für hochradioaktive Abfälle erneut zu Qualitätsproblemen gekommen ist. Darüber sei das Umweltministerium als Atomaufsicht vor
wenigen Tagen vom Betreiber Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS)
informiert worden.
Betroffen sind diesmal geschmiedete Teile von Behältern der Bauart TN 85 des französischen Herstellers AREVA TNI; offenbar liegen Mängel in der Dokumentation der Fertigung vor. Die Meldung gilt für neun von zwölf Behältern, die mit Glaskokillen aus der französischen Wiederaufarbeitung beladen im Transportbehälterlager Gorleben (TBL-G) stehen. Dazu Umweltminister Wenzel: „Der Sachverhalt muss sehr grundlegend aufgeklärt werden. Wir nehmen die Meldung zum Anlass, sowohl von der GNS als Betreiber, als auch von der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) Stellungnahmen zu im Detail betroffenen Bauteilen einzufordern. Zudem sollen Sachverständige Stellungnahmen und sicherheitstechnische Bewertungen vornehmen.“ Hintergrund der Meldung sind Berichte über Fertigungsprobleme in einer französischen Schmiede.
Über Mängel bei der Dokumentation von Qualitätsprüfungen hatte die BAM zuletzt im Zusammenhang mit Tragzapfen von Castorbehältern im Atomkraftwerk Unterweser (KKU) im Herbst 2014 informiert. Auch hier waren betroffene Behälter im TBL Gorleben gelandet. Damals war eine deutsche Schmiede betroffen. Wenzel hält vor dem Hintergrund der Entwicklung auch eine Intensivierung der Kontrollen zur Überprüfung der Sicherheitsanforderungen für die Fertigung von Behältern für notwendig .