Mit seinem zweiten Fachgespräch zur Endlagerung setzt das Niedersächsische am Montag seine öffentliche Veranstaltungsreihe zur Begleitung des sogenannten "Endlagerkommission" fort. Dann geht es um Beteilungsformen und Entstehung von Glaubwürdigkeit.
Denn, so das Ministerium in der Ankündigung, "Ein glaubwürdiges Verfahren ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Gesellschaft in absehbarer Zeit eine Lösung findet und die nachfolgenden Generationen nicht mit den hochgefährlichen Hinterlassenschaften belastet
werden.
Voraussetzung für die Entwicklung eines neuen Verfahrens ist nach Ansicht des NMU zu allererst die Beantwortung der Frage, was in der Vergangenheit falsch gemacht worden ist. Das Standort-Auswahl-Gesetz gibt einen Rahmen für die Beteiligung der Öffentlichkeit.
Fragen, die in den Fachgesprächen erörtert werden sollen, sind unter anderem: Entspricht dieser Rahmen den Anforderungen an ein erfolgversprechendes Verfahren? Was sollte aus niedersächsischer Sicht und vor dem Hintergrund der Erfahrungen und Fehler die gerade in der Asse und Gorleben gemacht wurden, bei der Evaluation des Gesetzes noch bedacht werden? Welche Beteiligungskultur haben wir in Deutschland?
PROGRAMM für das zweite Fachgespräch
Stefan Wenzel, Ralf Meister und Sophie Kuppler diskutieren mit Bewohnerinnen und Bewohnern aus den Regionen um die Asse und Gorleben und weiteren Gästen über ihre Erfahrungen mit Beteiligungsformen in der Vergangenheit. Des weiteren wird diskutiert, welche Modelle es für Öffentlichkeitsbeteiligung gibt und wie diese gegebenenfalls verbessert werden könnten.
Podiumsteilnehmer:
Stefan Wenzel, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz und vertritt das Land Niedersachsen in der Kommission.
Landesbischof Ralf Meister vertritt die evangelische Kirche in der Kommission und wird die Arbeitsgruppe „Kriterien und Ausgestaltung des gesellschaftlichen Dialogs zur Lagerung radioaktiver Abfälle“ innerhalb der Kommission leiten. Über das Ewigkeitsthema hinaus liegt ihm die Diskussion über Glaubwürdigkeit und Fehlerkultur besonders am Herzen.
Sophie Kuppler vom Institut für Technikfolgenabschätzung am Karlsruher Institut für Technologie promoviert über modernes Regierungshandeln und ist Junior Research Scientist im Forschungsprojekt ENTRIA. Sie gibt als Sozialwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Technikfolgenabschätzung Einblick in die wissenschaftliche Debatte zu notwendigen Voraussetzungen für ein hochwertiges Verfahren bei der Endlagersuche.
Die Moderation des Fachgesprächs hat Asta von Oppen (Rechtshilfe Gorleben/Gorleben-Archiv) übernommen.
Wann? Montag, 28. Juli 2014, 17:00 bis ca. 20:00 Uhr
Wo? Restaurant im Leineschloss, Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 1, 30159 Hannover