Achtung! Dreharbeiten!: Ein solches Schild an der Zufahrtsstraße verriet am Montag, was am Dannenberger Ostbahnhof geschah: Szenen für einen Kinofilm wurden dort aufgenommen. Zu diesem Zweck war das Bahnhofsgebäude „auf polnisch“ getrimmt worden; die Jugendwerkstatt half dabei.
Ostbahnhof lag kurz im polnischen Rynsk
Was für ein Film es sein wird, wie er heißen soll, ob und wenn ja, welche bekannten SchauspielerInnen mitwirken – dazu war am Montag nichts zu erfahren. Die Filmleute waren nicht den ganzen Tag über vor Ort, und so etwas wie Presse-Informationen zu den immerhin in aller Öffentlichkeit stattfindenden Arbeiten gab es nicht. „In aller Stille“ nämlich fanden jene Arbeiten nun wahrlich nicht statt: Zahlreiche Transportfahrzeuge mit Equipment für den Dreh waren in der Straße zum Ostbahnhof zu sehen, vor dem Gebäude war eine Kamera-Schiene installiert, ein älterer Polski-Fiat und andere Fahrzeuge aus dem Nachbarland standen dort. Über dem Eingang zur Bahnhofshalle war ein Ortsname angebracht worden: „Rynsk“. In Polen gibt es einen solchen Ort, im Raum Westpreußen gelegen, zur „deutschen Zeit“ hieß er Rheinsberg. Der gelbe Briefkasten der Deutschen Post war durch eine roten polnischen ersetzt worden.
Graffiti an der Fassade übermalt
Mit geholfen, den Dannenberger Bahnhof für einen Tag nach Polen zu „verlegen“, haben junge Menschen aus der Diakonie-Jugendwerkstatt , die im Ostbahnhof ihr Arbeitsdomizil haben. Dies erfuhr wnet auf Anfrage von der Leiterin jener Einrichtung, Gesche Meincke. Zwei Bereiche umfasst die Werkstatt; Hauswirtschaft und Zugdienst – er bietet Reisenden Getränke und Snacks an – sowie „Bautechnik-Zimmerei“. Acht fleißige Leute der Bautechnik waren schon am Donnerstag und Freitag damit beschäftigt gewesen, die Graffiti an der Fassade des Ostbahnhofs zu übermalen und die Geländer umzulackieren: Dessen Gestänge nämlich zeigte sich bislang in „Diakonie-Blau“ - für den Film wurde es mit tristem Grau gestrichen.
Berufsfördernde Maßnahme
Die Jugendwerkstatt gehört mit zum Diakonie-Projekt „Juniorbahnhof“, der auch den Fahrkartenverkauf und die Beratung der Reisenden sowie den Dienst „Essen auf Rädern“ umfasst. Das Angebot der Werkstatt beinhaltet berufsfördernde Maßnahmen für sozial benachteiligte junge Menschen. Ziel des Ganzen ist es, den TeilnehmerInnen den Weg zu einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu ebnen.
Einen Tag lang gabs wieder eine Bahnhofsuhr
Die Filmleute sind wieder weg. Mit ihnen verschwand auch die große Bahnhofsuhr, die sie vorübergehend über dem Eingang montiert hatten. Die „richtige“ Uhr vorn am Ostbahnhof gibt es seit Februar 2006 nicht mehr; sie war seinerzeit „aus Kostengründen“ abgeschraubt worden.
Foto: Hagen Jung
{{tpl:tocbox |style=width:60%;margin:6px; |hd=Mehr zu "Dannenberg" |bd={toc |dt=Wiki |groupID=wnet |public=1 |tags=dannenberg |max=10 |template=tpl:link-list }
}}