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Fliegerbombe bei Harlingen entschärft

Fast zweihundert Bewohner von mehreren Straßenzügen in Harlingen konnten am Donnerstag Nachmittag erleichtert aufatmen: eine alte amerikanische Fliegerbombe, die seit über 60 Jahren ungezündet in einem Acker bei Harlingen lag, konnte ohne Probleme entschärft werden.

Mit ihrer Sprengkraft von 25 kg hätte die Bombe erheblichen Schaden angerichtet, wenn sie unkontrolliert explodiert wäre.

Entdeckt worden war der gefährliche Blindgänger bei einem Routinekontrollflug durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst. „Bei dieser Überfliegung hatten die Spezialisten eine auffällige Bodenvertiefung gesehen“, so Petra Steckelberg, 1. Samtgemeinderätin in Dannenberg. Doch erst durch eine intensive Bodensuche vor Ort bestätigte sich der Verdacht, dass im Harlinger Acker tatsächliche eine gefährliche Zeitbombe tickte.

Von dem Moment an lief eine minutiös geplante Sicherungsaktion ab: Mit einer Allgemeinverfügung wurden für Donnerstag Nachmittag mehrere Straßenzüge gesperrt, 173 Anwohner mussten ihre Häuser verlassen und konnten Unterschlupf in einer Hitzackeraner Turnhalle finden. Doch diese Möglichkeit mussten nur wenige nutzen, die keine Gelegenheit hatten, bei Freunden oder Verwandten unterzukommen. Feuerwehr sowie DRK-Hilfsdienst brachten die teilweise Hilfsbedürftigen an den sicheren Ort.

Nachdem rund 50 Helfer von Feuerwehr und sieben Polizeibeamte kontrolliert hatten, ob auch wirklich alle Bewohner der betroffenen Straßenzüge ihre Wohnungen verlassen hatten und insgesamt zehn Straßensperren eingerichtet waren, konnten sich die vier Fachleute des Kampfmittelräumdienstes an die Arbeit machen. Ein Polizeihubschrauber kontrollierte den Einsatzraum zusätzlich aus der Luft. Gegen 15.30 Uhr konnten die Bombenentschärfer dann die erleichternde Mitteilung machen, dass die Bombe ohne Sprengung entschärft werden konnte.

Übrigens: in Hitzacker waren alle vier Spezialisten des zuständigen Bombenentschärfungsteams in Einsatz. Denn nachdem in Göttingen vor einiger Zeit bei einer ähnlichen Maßnahme drei ihrer Kollegen ums Leben gekommen waren, waren deren Stellen nicht wieder besetzt worden, weil das Land Niedersachsen den Kampfmittelbeseitigungsdienst demnächst in private Hände übergeben wird.

In Hitzacker jedenfalls war man dankbar über die professionelle Hilfe aus Hannover, die dafür sorgte, dass eine große Gefahr gebannt wurde.

Fotos (2): Mirko Tügel / Feuerwehr Samtgemeinde Elbtalaue. Auch die Spezialisten der Kampfmittelbeseitigung waren erleichtert, dass die alte Bombe mit ihrem intakten Zünder (kl. Bild) problemlos entschärft werden konnte




2011-07-22 ; von Angelika Blank (autor),

harlingen  

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