Und noch einmal Wasserprobleme: Dieses Mal geht es um die extrem niedrigen Wasserstände in der Elbe. Dazu startet der NLWKN nun ein Sondermessprogramm.
Unzureichende Niederschläge im Einzugsgebiet des Flusses sorgen derzeit weiterhin für sehr niedrige Wasserstände und Abflusswerte an der Elbe, heißt es vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).
Am niedersächsischen Pegel Neu-Darchau hat der NLWKN am Freitag (21.07.) einen Wasserstand von 83 Zentimetern gemessen.
Die Flussgebietsgemeinschaft Elbe (FGG Elbe), der neben dem Bund insgesamt zehn Bundesländer angehören, reagiert mit einem Sondermessprogramm zu den Auswirkungen des Niedrigwassers auf die Gewässergüte.
„Bislang sind uns durch unsere ganzjährig durchgeführten regulären Messungen zur Entwicklung der Gewässergüte keine nachteiligen Veränderungen bekannt. Insbesondere extreme Niedrigwasserstände können sich aber unter Umständen massiv auf das Leben im Wasser auswirken", betont Jörn Abel, Gewässerexperte beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Lüneburg.
Der jetzt am Pegel des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Elbe in Neu-Darchau gemessene Wasserstand von 83 Zentimetern liegt rund 37 Zentimeter unter dem Mittleren Niedrigwasserstand. „Der niedrigste hier jemals gemessene Wert von 61 cm am Pegel, der 2019 verzeichnet wurde, ist aber noch nicht erreicht", so Abel.
Neben dem Wasserstand steht vor allem der sogenannte Abfluss im Fokus der Gewässerexperten: Er beschreibt das Wasservolumen, welches einen bestimmten Flussabschnitt in einer Sekunde passiert. „Mit dem aktuell gemessenen Abfluss von 196 Kubikmetern Wasser pro Sekunde am Pegel Neu-Darchau wird der mittlere Niedrigwasserabfluss um 78 Kubikmeter unterschritten", erklärt der Gewässerexperte des NLWKN. Eine Entspannung der Lage sei in den kommenden Tagen nicht zu erwarten.
Für das Elbegebiet unterhalb der deutsch-tschechischen Grenze wird deshalb ab dem 24. Juli von den betroffenen Bundesländern und dem Bund unter der Regie der FGG Elbe ergänzend zu den Routinemessungen ein Messprogramm für hydrologische Extremereignisse durchgeführt. „Bei einem Niedrigwasser, bei dem definierte Schwellenwerte unterschritten werden, wird die Wasserbeschaffenheit durch dieses erweiterte Messprogramm untersucht und dabei im Kontext der auslösenden Umstände wie Hitze und Dürre betrachtet und bewertet", erläutert Jörn Abel.
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Sven Lachmann auf
Pixabay: Seit einem kleineren Hochwasser im Frühjahr ist der Wasserstand der Elbe nicht mehr auf seine mittlere Höhe angewachsen. Schifffahrt ist schon seit Monaten nicht mehr möglich.