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Nun ist es soweit: wie angekündigt, hat die capiton AG eine Mehrheitsbeteiligung an der Elbe-Jeetzel-Klinik GmbH erworben. Nun soll die Klinik gestärkt und weitere medizinische Bereiche ausgebaut werden.
Bereits zum dritten Mal hat sich die Eigentümerstruktur des ehemaligen Kreiskrankenhauses geändert: capiton VI, ein von der Berliner Beteiligungsgesellschaft capiton
beratener Fonds, hat den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der
Elbe-Jeetzel-Klinik Dannenberg GmbH abgeschlossen.
Erklärtes Ziel ist es nun, die Klinik zu stärken - unter anderem durch den Ausbau der Diagnostik, schwerpunktmäßig im Pathologie-Bereich. Der Versorgungsauftrag (unter anderem in der Notfallversorgung) soll "vollumfänglich" erfüllt werden, verspricht die mit Fremdkapital arbeitende Gesellschaft.
"Ziel ist es, die Geschäftsführung sowie Klinikleitung zu unterstützen, die Zukunftsfähigkeit der medizinischen Patientenversorgung im Landkreis Lüchow-Dannenberg sicherzustellen und durch ergänzende Angebote zu erweitern," erklärt die capiton in einer Mitteilung.
Die bisherigen Eigentümer Sigurd Gawinski und André Eydt werden das Krankenhaus als Geschäftsführer gemeinsam mit der bestehenden Klinikleitung weiter begleiten, teilt capiton mit. Gawinsky und Eydt sehen in der Zusammenarbeit mit capiton eine große Chance. Gemeinsam mit der Fondsgesellschaft soll nun das gelingen, was bisher nicht möglich war. Die Klinik soll als modernes regionales Gesundheitszentrum weiterentwickelt werden. Und: "Unser vorrangigstes Ziel, den Klinikstandort und die Arbeitsplätze nachhaltig zu stärken sowie langfristig die stationäre Patientenversorgung im Landkreis Lüchow-Dannenberg weiter auszubauen," beruhigt Eydt diejenigen, die befürchten, dass mit der Beteiligung durch capiton das Anfang vom Ende eingeläutet wird.
"Für die Patienten, Mitarbeiter und Kooperationspartner ergeben sich durch den Eigentümerwechsel keine nachteiligen Auswirkungen," verspricht capiton. "Unsere rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten den Menschen in der Region gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern ein breites Angebot an Leistungen. Dieses Angebot wollen wir erhalten sowie gezielt weiterentwickeln.“
Die neuen Teilhaber betonen, dass die Geburtshilfe-Abteilung fortgeführt wird. Außerdem sollen Angeboten in den Bereichen der Inneren Medizin, Geriatrie und Chirurgie ausgebaut werden. Ansonsten würden die Angebote dem Bedarf in der Region angepasst.
Der Aufbau eines Pathologie-Netzwerks gehört darüber hinaus zu den großen Plänen, die capiton nennt. Kann dieses Projekt umgesetzt werden, wäre es möglich, pathologische Untersuchungen - zum Beispiel in der Krebsdiagnose - vor Ort durchzuführen, ohne die Proben in weit entfernte Labore schicken zu müssen. Es ist aber auch für die Gesellschaft eine lukratives Geschäft. capiton dazu: "Ziel ist es, in diesem sehr dynamisch wachsenden Markt in neue und die Ausbildung medizinischer Fachkräfte zu investieren, um beispielsweise die Früherkennung, Behandlung und Nachversorgung bei Krebserkrankungen weiter zu verbessern." Perspektivisch soll eine Pathologie-Akademie ins Leben gerufen werden, die die Aus- und Weiterbildung innerhalb des Berufsfelds unterstützt.
Über die capiton AG
capiton ist eine unabhängige, eigentümergeführte Private-Equity-Gesellschaft* mit einem verwalteten Fondsvolumen von 1,3 Mrd. €. Das Investmentportfolio der capiton AG umfasst derzeit 20 mittelständische Unternehmen. Als Equity Partner unterstützt capiton Management Buy-Outs und Wachstumsfinanzierungen von etablierten mittelständischen Unternehmen.
*Eine Private-Equity-Gesellschaft (PEG) beteiligt sich mit dem Kapital von Anlegern an Unternehmen und zunehmend auch an Betrieben im Gesundheitsbereich. Üblicherweise halten sie diese Beteiligungen nicht dauerhaft, sondern stoßen sie nach einiger Zeit wieder ab. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat im Jahr 2019 verschiedene Expertenbeiträge zu Risiken und Chancen von PEG-Beteiligungen im Gesundheitsbereich zusammengestellt.
Foto | Christian Fischer/wikimedia: 2012 wurde - nach dem zweiten Verkauf - der 38 Mill. teure Neubau der Capio-Elbe-Jeetzel-Klinik eingeweiht.
