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Forum der Handweber

Am 4. September ist es in Kukate wieder soweit: Handweber aus ganz Deutschland treffen sich auf dem Werkhof Kukate zum 3. Forum für Handweber. Neben einer Fachtagung bietet das Forum auch Textilausstellungen und eine Webermesse.

Der Verein weben+ e.V. veranstaltet vom 4. – 6. September 2009 zum vierten Male ein offenes Forum für Handweben auf dem Gelände des Werkhofs Kukate im Wendland. Diese Veranstaltung verbindet einen Fachkongress für Handweben mit Textilausstellungen und einem Messeangebot. Der Kongress wendet sich  an Alle, die sich ernsthaft mit dem Weben beschäftigen, gleichgültig ob sie traditionelle Ausbildungsgänge durchlaufen oder sich autodidaktisch gebildet haben.  Das Angebot an Workshops und Arbeitskreisen ist breit gestreut und beleuchtet allgemeine Fragen des Handwerks und spezielle Fragestellungen aus dem Alltag der Handweber. Die Themenpalette reicht von „Handwerk neu gedacht“ und „Über die Zukunft des Konsums“ bis hin zu  „Was macht die Farbe mit der Farbe im Gewebe“ oder zu „Raffinessen der Fachbildung “. „Textile Sachkultur in der Hauptschule “- „Museum – Lernort und Arbeitsplatz für Weberinnen“ – „Weben mit Kindern“ – „Wirtschaftlich arbeiten in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen“ sind weitere Beispiele aus dem Programm.

Eingeladen sind alle am textilen Handwerk interessierten Menschen, sei es, um an den Forumsvorträgen sowie rund 50 Workshops und Arbeits­kreisen teilzunehmen oder als Tagesgast die Messe und Ausstellungen zu besuchen.

Jeder kennt die gängige Meinung: „Handweben macht Freude, bringt aber kein Geld.“ Da in unserer heutigen Gesellschaft nur das als „richtige Arbeit“ gilt, was den Lebensunterhalt sichert, bewegt sich das Handweben ständig an der Schnittstelle von Arbeit und Freizeit.

„Was fasziniert uns am Handweben –  was macht das Handweben mit uns? Warum lernen, üben und ausbilden, wenn doch alle Gewebe des täglichen Bedarfs preiswert industriell gefertigt werden?“ So fragen die Veranstalter in Einladungsprogramm und umreißen das Anliegen des Kongresses folgendermaßen:

„Im Hand-Werk sind all die Qualitäten menschlicher Arbeit enthalten, die uns im technisierten Alltag zunehmend abhanden kommen: die Freude über das greifbare Werk der eigenen Hände, die Freiheit im selbstbestimmten und schöpferischen Tun  und die Gelassenheit durch Arbeitsabläufe, die dem menschlichen Tempo und Leistungsvermögen entsprechen.“

„Ausgehend von der eigenen Erfahrung und der aller TeilnehmerInnen wollen wir beim Forum dem „gesellschaftlichen Potential“ und den individuellen Entwicklungsmöglichkeiten des Handwebens auf die Spur kommen. Im gemeinsamen Dialog und der Anregung durch Vorträge und Workshops wollen wir einen selbstbewussten Blick über den Tellerrand wagen,“ wird das Ziel des Kongresses formuliert.

Das Forum bietet den oft weitgereisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine wunderbare Gelegenheit zum persönlichen Kennenlernen und zum Austausch, so z.B. nutzt die international agierende Gruppe der Complex Weavers den Kaffeegarten unter den großen Kastanien zu einem offenen Treffen.

Auf einer kleinen Fachmesse präsentieren die führenden Hersteller und Händler aus dem europäischen Raum bewährte und neue Produkte an Webstühlen, Zubehör, Garnen und Literatur. Sie bieten Gelegenheit zur Befragung, Wünsche zu äußern, Webstühle auszuprobieren oder Garnqualitäten zu erfühlen. An keinem anderen Ort können sich Interessierte einen derartig qualifizierten Überblick über das aktuelle Angebot für Weber machen.

Eine Reihe textiler Ausstellungen am Veranstaltungsort und weitere regionale Veranstaltungen lassen einen Kurzbesuch in der Region auch für Nichtweber lohnen.

„Brüche – Stoff wird Stein“
betitelt die österreichische Textilkünstlerin Susanne Heindl  ihre Jacquardgewebe aus Baumwolle und Metallic-Garnen. Die Textilausstellung „Bruch“ in einem Schieferbergwerk in der Schweiz 2008 war der Anlass zur Weiterentwicklung dieser Ausstellung für den archaischen Scheunenraum auf dem Werkhof Kukate.

Gesellenstücke des Weberhandwerks
Im vergangenen Jahr bestanden 28 Auszubildende die Gesellenprüfung. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl der Abschlussarbeiten und stellt so eine Art Leistungsschau zeitgemäßer Handweberei dar.

„Quadrolog der Materialien“
Eine offene Ausschreibung ermuntert alle Webenden vier unterschiedliche Materialien in einem Gewebe zu kombinieren. Nur die Grundfläche ist festgelegt.
Sind es Wolle, Seide, Draht, Papier oder Leinen, Sisal, Gummi und Plastikschläuche? Beim Forum wird das Publikum die Sieger küren.

„Mein Kissen und ich“

ist das Thema einer Publikumsausstellung. Füllung umhüllt in Hülle und Fülle!
Barock verziert, schlicht und gerade, gemustert gestreift kariert, flauschig, blumig bunt, zottelig eckig oder dick?
Alle sind eingeladen ihr handgewebtes Kissen mitzubringen. Versehen mit Visitenkarte regen Fülle und Vielfalt zu Austausch und Gesprächen an.

Das Plus von weben+ wird durch eine Ausstellung von Gestaltenden HandwerkerInnen des Kukater Kreises in Szene gesetzt.

Mehr Informationen gibt es unter www.webenplus.de.




2009-09-01 ; von asb (autor),

kukate   weben  

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