Eine originelle Aktion hat Dannenbergs Bürgermeister Peter Selber zum Thema "Ratskeller-Ruine" gestartet: Er hat im Zusammenhang mit dem erwünschten Neubau jüngst 1000 Euro aus seinem privaten Portemonnaie ausgesetzt für einen wohltätigen Zweck - doch das Geld nimmt ab, je länger sich der Bau verzögert...
Es war beim Jubiläum des Kreisschützenverbandes, als Peter Selber unlängst die Gäste dieses Festes auf die traurigen Überreste des einst so stattlichen Baus am Dannenberger Marktplatzes hinwies und dabei das deutsche Denkmalschutz-System kritisierte. Er spende 1000 Euro für einen guten Zweck, sagte der Bürgermeister, wenn anstelle der Ruine wieder ein vorzeigbares Gebäude steht. Ein Konzept dazu gibt es, einen potentiellen Investor ebenfalls. Aber für jeden Tag, der noch bis zur Vollendung eines solchen Projekts vergehe, ziehe er einen Euro ab, sagte Selber. Ist das Bauvorhaben fertig, überweise er das "Restgeld" an eine gemeinnützige Einrichtung.
Auf Nachfrage, ob er den "Rest" nicht schon bei Baubeginn zahlen möchte, entgegnete der Bürgermeister: Nein, erst nach Fertigstellung des Gebäudes. Denn schon oft habe er erlebt, dass irgendwo ein Bau begonnen werde - aber es bis zu dessen Vollendung noch arg lange dauert.
Kritik am Denkmalschutz-System
Mit seiner Aktion, so Peter Selber, wolle er keine Kritik in Richtung Kreisverwaltung senden, wohl aber seinen Unmut über das deutsche Denkmalschutz-System zum Ausdruck bringen. Und: "Ich würde mich freuen, wenn ich noch ein paar Mitstreiter bekäme, die mit etwas Geld bei dieser Aktion mitmachen." Vielleicht helfe das ja, den Bau eines neuen Ratskellers etwas zu beschleunigen. Am Mittwoch meldete Selber: "Nur noch 990 Euro übrig!"
Übrigens mochte Samtgemeindedirektor Jürgen Meyer auf Nachfragen von wnet zu konkreten Planungen, was die Ratskeller-Sanierung angeht, auch am Mittwoch keine Auskunft geben.