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Genmais: Immer noch kein Ende?

Während die Gegner des Genmais-Anbau im Biosphärenreservat am Sonntag bereits fröhlich den erfolgreichen Abschluss ihrer wochenlangen Proteste feierten, ist für den beteiligten Landwirt die Angelegenheit noch längst nicht beendet. Günther Riebau ist nicht zufrieden.

„Für uns ist noch kein Abschluss da“, so der Landwirt am Dienstag gegenüber wendland-net. „Der Dreibock steht noch auf dem Acker, Holz haben wir selber weggeräumt. Für uns ist der Acker nicht ordnungsgemäß verlassen.“ Außerdem habe man ihm eine Maissorte eingedrillt, die er gar nicht haben wollte.

Rund 180 Genmais-Gegner dagegen trafen sich am Sonntag,  um nach mehr als acht Wochen Dauerpräsenz die Mahnwache gegen Genmaisanbau gemeinsam zu beenden. Sie sind vorerst froh darüber, dass jetzt konventioneller Mais auf den umstrittenen Äckern wächst und der auf Teilen der Fläche bereits ausgesäte GVO-Mais vollständig entfernt werden konnte. "Wir werden aber weiter wachsam bleiben und bei täglichen Feldinspektionen nachschauen, ob da nicht doch noch Genmais auf den Äckern landet.", so Katja Tempel vom Bündnis gegen Gentechnik im Wendland. 

Die Stimmung auf dem Laaser Deich war gelöst: Riesige bunte Schmetterlingsmenschen schwebten auf dünnen Stelzen über der Menge. In einer kabarettistischen Darstellung wurden noch einmal die schönsten und absurdsten Kommentare von Besuchern der Mahnwache zusammengefasst.

Und der Lüchow-Dannenberger Bildhauer Erich Reischke errichtete zwischen Straße und Deich eine Stele als vorläufiges Mahnmal gegen die Gentechnik. Das eigentliche Werk für diesen Platz soll bei einem internationalen Symposium entstehen, zu dem Reischke Künstlerinnen und Künstler aus anderen von der Gentechnologie betroffenen Ländern einladen möchte.

Ob die gute Laune der Gentechnik-Gegner noch lange anhalten wird, bleibt abzuwarten. Auf die Frage, was denn nun weiter geschieht, mochte Günther Riebau keine konkrete Antwort geben. „Das verrate ich Ihnen nicht. Aber eins ist klar: so wie die den Mais rausgepult haben, werde ich das nicht machen“. Von einer "Einigung", so wie es teilweise in der Presse dargestellt wurde, könne jedenfalls keine Rede sein.

War das nun eine Ankündigung oder nur die Verweigerung, einen Erfolg der Gentechnik-Gegner anzuerkennen? Wir wissen es nicht. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie es weitergeht.

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Fotos: Andreas Conradt

 

 

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2008-06-17 ; von angelika blank (autor),

genmais   gentechnik   mon 810  

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