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Gestrandet am Elbufer: bei Schnackenburg geht's nicht rüber

Wer in Schnackenburg über die Elbe will, muss entweder schwimmen, sich ein Boot leihen oder umkehren. Seit Wochen bringt die Fähre dort niemanden ans andere Ufer. Eine Wiederaufnahme des Betriebs ist nicht absehbar.

Die Probleme mit dem Fährbetrieb über die Elbe bei Schnackenburg reißen nicht ab. Mal sind es Reparaturen, die sich lange hinziehen, mal ist es eine Sandbank, die das Queren verhindert und immer wieder machen Niedrigwasser oder Hochwasser das Übersetzen unmöglich. 

Seit dem 5. Juli ruht der Fährbetrieb von Schnackenburg nach Lütkenwisch nun, weil Fährleute fehlen. Trotz mehrfacher Stellenanzeigen hat das Amt Lenzen als Fährbetreiber keine geeigneten Kandidaten gefunden. Inzwischen ist auch die Stellenausschreibung von der Website des Amtes Lenzen genommen worden.

Deswegen kann Lenzens Amtsleiter Harald Ziegeler nicht sagen, wann der Fährbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Ein Teil des Problems ist dabei auch die Arbeitsagentur in Lüchow. "In der Prignitz war die Agentur problemlos bereit, eine Ausbildung zum Fährenführer mitzufinanzieren", sagt Ziegeler. Aber die Arbeitsagentur in Lüchow habe sich bis auf den heutigen Tag verweigert, für einen Bewerber aus Lüchow-Dannenberg Ähnliches zu bewilligen.

Nach Ziegelers Aussagen gibt es zwar zwei Personen, die womöglich in einiger Zeit die Fähre bedienen können. Aber ob und wann das sein wird? Niemand weiß es.

Dabei hatten die Landkreise Lüchow-Dannenberg und Prignitz erst im Mai eine Vereinbarung abgeschlossen, dass sie jährlich jeweils 50 000 Euro zur Sicherung des Fährbetriebs zur Verfügung stellen. Damit wollte man die immense Bedeutung der Fähre für viele Pendler, Unternehmen und auch Touristen unterstreichen. Doch das "touristische Aushängeschild" als welches die Fähre angesehen wird, steht weiterhin still. Denn der Zuschuss wird dringend für das jährlich anfallende sechsstellige Defizit gebraucht. Ausbildungskosten für potenzielle Fährleute sind damit nicht finanzierbar, sagt Amtsleiter Ziegeler.

Wer die Elbe im Bereich Lüchow-Dannenberg überqueren will, hat deshalb noch diese Möglichkeiten: Fähre Pevestorf - Lenzen, Fähre Neu Darchau - Darchau, Elbbrücke Dömitz und Elbbrücke Wittenberge (die derzeit wegen Bauarbeiten zeitweise halbseitig gesperrt wird).

Foto | Angelika Blank: Diese beiden Motorradfahrer wurden im Juli in Schnackenburg bei dem Versuch, die Elbe zu queren, gesichtet. Sie erzählten, dass kein Schild sie vorher auf das Ruhen der Fähre hingewiesen hatte. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als rund 20 km zur nächsten Übersetzmöglichkeit in Lenzen zurückzufahren.




2024-08-05 ; von Angelika Blank (text),
in 29493 Schnackenburg, Deutschland

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