Was tun mit dem Bergwerksgelände? Wasserstoffproduktion? Windkraft?

Die Region hat die Chance, das rund 1000 Hektar große Gelände des ehemaligen Erkundungsbergwerks für andere Zwecke zu nutzen. Wasserstoffproduktion oder Aufbau von Windkraftanlagen ist die Idee in der Samtgemeinde Gartow.

Im November begann die Verfüllung der für die Untersuchung gebohrten Schächte im Salzstock Gorleben. Rund elf km Grubenräume, dazu die Auffahrschächte -  es sind über 300 000 Kubikmeter, die mit 415 000 Tonnen Salz verfüllt werden sollen (Zahlen: BGE). Bis 2035 soll laut Angaben der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) das Gelände vollständig zurückgebaut sein. Danach steht es für andere Nutzungen zur Verfügung.   "Ob und wie es dauerhaft erhalten werden kann, muss die Kommunalpolitik im Landkreis Lüchow-Dannenberg beraten", heißt es auf der Website der BGE. Gibt es kein Nutzungskonzept wird das Gelände "bis auf die grüne Wiese" zurückgebaut.

Soweit es erkennbar ist, wird lediglich in Gartow an einem Nutzungskonzept gearbeitet. Und dies einigermaßen konkret. Laut Samtgemeinde-Bürgermeister   Christian Järnecke wurden schon einige Gespräche mit dem Unternehmen g reencells aus Saarbrücken geführt, welches dort Wasserstoff produzieren will.

Bisher plant der Landkreis allerdings, das Bergwerksgelände als Vorranggebiet für Windenergieanlagen festzulegen. "Wenn diese Entscheidung so bleibt, dann ist Wasserstoffproduktion dort nicht möglich", so Järnecke. Greencells sei aber auch bereit, Windkraftanlagen zu realisieren. Wenn es schlecht läuft, muss die Samtgemeinde bis 2027 warten, bis das neue Regionalordnungsprogramm (RROP) verabschiedet ist. Aus dem Kreishaus ist allerdings zu hören, dass man den Beschluss schneller herbeiführen will.

Ob Wasserstoff oder Windkraft - die produzierte Energie muss aus dem Gorlebener Wald bis zum  Umspannwerk nach Lüchow transportiert werden. Nicht nur das macht das ganze Vorhaben zu einem langfristigen.

Denn neben der Änderung des RROPs muss das Gelände aus dem  Bergrecht entlassen werden. Das kann laut BGE erst geschehen, wenn die Schließungsarbeiten abgeschlossen sind. Das soll im Jahr 2035 der Fall sein.

2035 - das klingt nach einer fernen Zukunft. Doch es sind ganze elf Jahre, in denen die Vorbereitungen für Wasserstoffproduktion im Gorlebener Wald getroffen werden können. Ob dann dort, wo ein Endlager für Atommüll geplant war, tatsächlich erneuerbare Energie produziert wird? Es werden noch viele Planungsschritte und Diskussionen abzuarbeiten sein, bevor es soweit ist.

Doch wenn es gelingt, dann kann auf dem Gelände so viel Energie produziert werden, dass sich der Landkreis damit vollständig aus eigenen, erneuerbaren Energien versorgen - und zusätzlich nach außen verkaufen kann. PS: Bürgerbeteiligung ist in dem Vorhaben fest eingeplant.

Foto | Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH  







2025-01-21 ; von Angelika Blank (autor),
in 29475 Gorleben, Deutschland

endlager_gorleben  

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