Nachdem er sich von der eiligst herbeigerufenen Polizei widerstandslos hat festnehmen lassen, leugnete R. in den ersten Vernehmungen, die dreiköpfige Nachbarsfamilie erschlagen zu haben. Er habe sich in Isenbüttel versteckt, weil er sich umbringen wollte. Erst vor dem Haftrichter des Amtsgerichts Gifhorn legte der 65-jährige Rentner dann am Donnerstag ein Geständnis ab. Er räumte ein, alle drei Opfer nacheinander am Montag Abend erschlagen zu haben. Als Motiv werden lang anhaltende Nachbarschaftsstreitigkeiten angenommen. Am Nachmittag wurde gegen R. dann Haftbefehl wegen Totschlags in drei Fällen erlassen. Anschließend wurde er in die Justizvollzugsanstalt nach Braunschweig gebracht.
Nach Oberstaatsanwalt Bernd Seemann ist Reinecke "ein leicht erregbarer Mensch, der sich über Kleinigkeiten schnell aufgeregt und überreagiert hat". Was allerdings der konkrete Auslöser für die brutale Tat war, kann die Polizei derzeit noch nicht sagen.
Nach Medienberichten lebte der mutmaßliche Täter als Familienvater in geordneten Verhältnissen. Jahrzehntelang hatte er in einem Automobilwerk gearbeitet, um sich dann im Ruhestand intensiv seinem Garten zu widmen. Während R. in seinem Wohnumfeld als ruhig und zuvorkommend beschrieben wurde, soll es im Schrebergarten nicht nur mit den später getöteten Nachbarn, sondern auch mit anderen Kleingärtnern immer wieder Streit gegeben haben. Mehrere Ermittlungsverfahren u.a. wegen Sachbeschädigung, Beleidigung oder Körperverletzung wurden gegen ihn eingeleitet - es war jedoch nie zur Anklage gekommen.